Klimaschutz war das wichtigste Thema des Jahres 2019. Auch in Marburg fanden alle 14 Tage Demonstrationen von „Fridays for Future“ statt.
Marburger Schülerinnen und Schüler organisierten freitags regelmäßig Demonstrationen für Klimaschutz. Immer mehr Menschen solidarisierten sich mit ihrem Anliegen. Mit 8.000 Demonstrierenden zeigte Marburg beim internationalen Aktionstag von „Fridays for Future“ am Freitag (20. September) einmal mehr eine überdurchschnittlich hohe Mobilisierungsquote auf.
Auch für geflüchtete Menschen engagiert sich die Universitätsstadt in herausragender Weise. Wiederholt hat Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies angeboten, im Mittelmeer aus Seenot gerettete Menschen in Marburg aufzunehmen. Zudem haben Stadt und Humanistische Union (HU) am Dienstag (9. Juli) im Rathaus den Ärztinnen Ruby Hartbrich vom Rettungsschiff „Sea Watch 3“ und Kristina Hänel das „Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“ überreicht.
Dennoch gab es auch in Marburg Antisemitismus und Rassismus. Angeblich aus „Langeweile“ und „Dummheit“ will ein 38-jähriger Mann in Wehrda 13 Hakenkreuze und antisemitische Parolen angebracht haben. Für wie dumm hält dieser Nazi die Polizei, dass er es bei seiner Festnahme am Donnerstag (7. November) mit dieser verharmlosenden Ausrede versuchte?
Nach dem Angriff auf die Synagoge in Halle versammelten sich unter dem Motto Wirstehenzusammen 3.000 Demonstrierende in Marburg. Gut 500 Menschen demonstrierten am Samstag (26. Oktober) gegen die Konferenz „Junges Europa“ im Haus der Burschenschaft „Germania“.
4.000 Marburgerinnen und Marburger demonstrierten am Samstag (21. September) gegen den geplanten Verkauf des Geländes beim Alten Gaswerk im Afföller. Aufgrund des großen öffentlichen Drucks und eines Aufbegehrens der Parteibasis gegen das Geschäft mit der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) nahm der Magistrat schließlich Abstand von den Verkaufsplänen.
Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird groß geschrieben in Marburg. Nach mehreren Umfragen hat die Stadt schließlich zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger angeschrieben. Im Oktober haben sie einen neuen Beteiligungsbeirat gegründet, der die Einbindung der Betroffenenin politische Entscheidungen verbessern solll.
Debatten über ein Böllerverbot zu Silvester kamen am Jahresende in ganz Deutschland auf. In Marburg ist die gesamte Oberstadt mit dem Schloss und dem Bereich um die Elisabethkirche schon jetzt eine knallfreie Zone. Die Philipps-Universität als Eigentümerin des Landgrafenschlosses will das Feuerwerksverbot in der Silvesternacht auch konsequent durchsetzen.
* Franz-Josef Hanke