Soziales 2019: Marburg zeigte Überdurchschnittliches Engagement

Demorede

Redner bei "Fridays for Future" am 24. Mai (Foto: Luca Mittelstaedt)

Das soziale Engagement der Menschen in Marburg ist herausragend. Gleich bei mehreren Demonstrationen erreichte es eine überdurchschnittlich hohe Mobilisierung.
Nach dem Angriff auf die Synagoge in Halle versammelten sich unter dem Motto Wirstehenzusammen 3.000 Demonstrierende in Marburg. 4.000 Menschen demonstrierten am Samstag (21. September) gegen den geplanten Verkauf des Geländes beim Alten Gaswerk im Afföller. Mit 8.000 Demonstrierenden erreichte Marburg beim internationalen Aktionstag von „Fridays for Future“ am Freitag (20. September) die unglaubliche Mobilisierungsquote von 10 Prozent der Bevölkerung.
Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird groß geschrieben in Marburg. Nach mehreren Umfragen hat die Stadt schließlich zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger angeschrieben. Im Oktober haben sie einen neuen Beteiligungsbeirat gegründet, der die Einbindung der Betroffenenin politische Entscheidungen verbessern solll.
Der Magistrat plant neue Stadtteilzentren im Waldtal und am Stadtwald. Im September musste er das Freizeitbad Aquamar wegen tiefer Risse in tragenden Holzbalken für längere Zeit schließen.
Ein drängendes soziales Problem ist die Wohnungsnot in Marburg. Am Hasenkopf soll ein ganz neues Stadtviertel entstehen. Das Gelände am G-Werk wollte der Magistrat an die Deutsche Vermögensverwaltung (DVAG) verkaufen, die dort eine Seniorenresidenz errichten wollte.
Auch für geflüchtete Menschen engagiert sich die Universitätsstadt in herausragender Weise. Wiederholt hat Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies angeboten, im Mittelmeer aus Seenot gerettete Menschen in Marburg aufzunehmen. Zudem haben Stadt und Humanistische Union (HU) am Dienstag (9. Juli) im Rathaus den Ärztinnen Ruby Hartbrich vom Rettungsschiff „Sea Watch 3“ und Kristina Hänel aus Gießen das „Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“ überreicht.
Im Jägertunnel wurde eine Videoanlage angebracht, die beim Passieren aktiviert werden kann. Die „gefühlte Sicherheit“ der Menschen möchte Bürgermeister Wieland Stötzel mit einer neuen Stadtpolizei erhöhen. Dabei sinkt die Kriminalität in Marburg ständig weiter.

* Franz-Josef Hanke

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