Der Wunsch nach einer zusammenwachsenden Gemeinschaft und nach multifunktionalen Begegnungsräumen einte die Teilnehmenden des Workshops „Infrastruktur und Soziales“. Er fand für die Entwicklung des neuen Wohnquartiers am Hasenkopf statt.
Alle Teilnehmenden an der Veranstaltung wünschten sich ein Miteinander und Begegnung. Der Stadtwald, Ockershausen und das entstehende Wohnquartier am Hasenkopf sollen zusammenwachsen und sich gegenseitig ergänzen.
Beim zweiten von insgesamt vier Workshops zur gemeinsamen Vorbereitung eines Städtebaulichen Wettbewerbs für die Entwicklung des neuen Wohnquartiers am Hasenkopf ging es um das Thema „Infrastruktur und Soziales“. In vier Arbeitsgruppen tauschten sich die Teilnehmenden darüber aus, welche Nahversorgungen, Einrichtungen und Begegnungsstätten es bereits im Stadtwald gibt, in welchen Bereichen noch Ergänzungen erforderlich sind und wie das neue mit dem bestehenden Wohnquartier vernetzt werden könnte. Reinhold Kulle vom Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz verband seine Begrüßung daher mit einer Bitte: „Wir wollen zwar ein neues Wohnquartier, aber denken Sie auch das Bestehende mit.“
So stellten die rund 35 Teilnehmenden während der rund einstündigen Kleingruppen-Arbeitsphase schnell fest, dass es für die etwa 1.500 Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtwalds bereits einige wichtige Begegnungsräume gibt. Sie exestieren etwa bei der Initiative für Kinder, Jugend- und Gemeinwesenarbeit (IKJG), im Bistro „A Capella“ der Jugendkonflikthilfe (Juko) oder im Gemeindezentrum der Christengemeinschaft.
Ergänzend zu den bestehenden Räumen wünschten sich die Workshop-Teilnehmenden Begegnungsplätze im Freien. Sie sollen barrierefrei, im Grünen und geeignet für alle Generationen, etwa gemeinsam nutzbare Grillplätze sein.
Ergänzungswünsche gab es auch rund um das Thema „Nahversorgung“. So schlugen gleich mehrere Kleingruppen als weiteres Angebot zum bestehenden Lebensmittelmarkt einen Wochenmarkt vor. Auch die Idee von institutionsübergreifenden Multifunktionshäusern beziehungsweise -räumen tauchte wiederholt auf.
Die könnten von mehreren Dienstleistern und auch Ärzten genutzt werden. Als die ersten Anregungen, was noch gebraucht werden könnte, ausgesprochen waren, kamen schnell weitere hinzu.
Genannt wurden etwa Car-Sharing, ein Waschsalon mit Café, eine Pilgerherberge, Betreutes Wohnen, ein Indoor-Spielplatz oder eine besonders gestaltete Bushaltestelle. „Sie bereiten uns einen Strauß von Ideen“, würdigte Kulle die durchdachten Beiträge.
Beim Thema „Einrichtungen“ wurde unter anderem die Frage besprochen, ob die Plätze in den bestehenden Kindergärten und Schulen ausreichen könnten, denn es wird davon ausgegangen, dass unter den rund 900 neuen Bewohnenden des Quartiers am Hasenkopf auch viele Familien mit Kindern sein werden. In Bezug auf die jungen Neubürger*innen trugen die Teilnehmenden aus den Arbeitsgruppen außerdem vor, dass sie sich kinderfreundliche Spiel- und Begegnungsstätten wünschen, die genauso für ältere Bewohner ein Anziehungspunkt sein sollten.
Abschließend machten sich die Workshop-Teilnehmenden Gedanken darüber, wie Hasenkopf und Stadtwald vernetzt werden könnten, auch durch Verbindungswege. Gewissermaßen als Inspiration für Ideen zeigte Monika Brüning vom Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz ein Bild von einem Rankbogen in den Interkulturellen Gärten mit Blick auf das noch unbebaute Wohnquartier. Als „Tor zum Hasenkopf“ bezeichnete sie den Bogen.
Neben verschiedenen Anregungen zu Verbindungswegen tauchte auch die Idee einer Brücke als Vernetzung von altem und neuem Quartier auf. „Sie möchten Brücken bauen im Wort- und übertragenen Sinne“, fasste Dr. Griet Newiger-Addy von der Stadt die Debatte zusammen. Dieses Bild verdeutlichte noch einmal den Wunsch der Beteiligten nach einem Miteinander und Begegnung.
*PM: Stadt Marburg