Überdurchschnittlich: Jeder zehnte marburger hat demonstriert

Marburg ist eine außergewöhnlich engagierte Stadt. 8.000 Menschen sind dort am Freitag (20. September) dem Aufruf zum weltweiten Klimastreik gefolgt.
Damit war Marburg beim weltweiten Klimastreik wohl die Stadt mit der höchsten Pro-Kopf-Beteiligung zumindest in Deutschland. Diese Spitzenstellung hat die mittelhessische Universitätsstadt auch bei vielen der bisherigen Schülerdemonstrationen von „Fridays for Future“ sowie bei der Demonstration „Wir sind mehr“ am 7. September 2018 mit 7.500 Teilnehmenden erreicht. Die riesige Bereitschaft der Marburgerinnen und Marburger, sich für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen, ist „die gute Nachricht der Woche“.
Dieses Engagement spiegelt sich auch in einer Festveranstaltung am Freitag (20. Sepbember) auf dem Marktplatz wider. Dort beging die Stadt ihr Jubiläum „10 Jahre Fairtrade Town“. Marbburg gehörte zu den ersten vier Städten bundesweit, die 2009 diese Auszeichnung erhalten haben.
Mehr als 600 Menschen haben am Samstag (21. September) zudem an der Demonstration „Hände weg vom Afföller – Stadt für Alle teilgenommen. Aufgerufen dazu hatte das Aktionsbündnis „Rettet den Afföller“. Bürgerinnen und Bürger sowie viele Kulturschaffende wenden sich gegen den Verkauf des Grundstücks am Alten Gaswerk im Afföller an die Milliardärsfamilie Pohl und ihr nahestehende Investoren.
Wie kaum anderswo setzen sich die Menschen in Marburg ein für ihre Stadt und die Lebensbedingungen der Bevölkerung. Offenheit und Engagement prägen die Universitätsstadt in hohem Maße.
Es ist eine Freude und ein Privileg, in dieser engagierten Stadt zu leben. Zugleich ist es aber auch eine Verpflichtung. Angesichts des Klimawandels und vieler weiterer Bedrohungen von Friden und Menschenrechten bleibt viel zu tun, um das lebensfreundliche Klima in Marburg nachhaltig zu schützen.

* Franz-Josef Hanke