Mit breitem Akzent: Anrufer arbeitete angeblich für Microsoft

„Meine Name ist John Rider“, sagt der Anrufer mit breitem amerikanischen Akzent. „Ich bin von die Firma microsoft.“
Bevor er zu einer längeren Erklärung anhebt, warum er mich anrufe, erwidere ich ihm: „Ich kenne diese Masche und habe keinen Grund, mit Ihnen zu sprechen.“ Sofort legt er wortlos auf.
Das Ganze geschah am Dienstag (27. Oktober) gegen 8.40 Uhr. Um 9.30 Uhr klingelt mein Telefon erneut. Wieder höre ich die selbe Männerstimme mit dem breiten amerikanischen Akzent.
„Meine Name ist John Rider“, sagt der Anrufer erneut. „Ich bin von die Firma Microsoft.“
Weiter kommt er nicht. „Sie haben mich gerade erst vorhin belästigt“, antworte ich. „Ich rufe jetzt die Polizei.“
Das tue ich dann auch. Die Zentrale verbindet mich zum Betrugsdezernat. Dort ist die „Masche mit dem Computerproblem schon seit zehn Jahren bekannt“.
Vielen Menschen ist sie das ebenfalls schon. Doch gibt es offenbar immer noch einige, die darauf hereinfallen. Sonst würde der angebliche „John Rider“ ja nicht penetrant bei Marburger Telefonnummern anrufen.
Die Tatsache, dass er mich gleich zweimal „erwischt“ hat, deutet darauf hin, dass er eine bestimmte Vorwahl – mehr oder weniger – systematisch „abarbeitet“. Sehr sorgfältig ist der Mann mit der wohlklingenden Stimme und dem gepflegten US-amerikanischen Akzent dabei allerdings nicht vorgegangen, denn sonst hätte er nicht ein zweites Mal meine Nummer gewählt. Wichtig ist aber, dass niemand in Marburg auf diese Masche hereinfällt und dem mutmaßlichen Betrüger am Ende viel „Lösegeld“ zur „Reparatur“ seines angeblich virengeschädigten Computers überweist.

* Franz-Josef Hanke