Mehrere Menschen erhielten in der ersten Februar-Woche Anrufe von Betrügern. Sie gaben sich beispielsweise als Microsoft-Mitarbeiter oder Bankangestellte aus
Ein Anrufer behauptete, er sei von Microsoft und gab an, dass der Computer der angerufenen Person gehackt worden sei. Nun benötige er Zugriffdarauf, um ein Anti-Viren-Programm aufzuspielen. Zudem riefen angebliche Bankmitarbeiter an, um vorgeblich notwendige Erneuerungen oder Veränderungen zum Bankkonto als Anlass zu nehmen, vertrauliche Daten zu erfragen.
Beide Maschen verliefen erfolgreich für die Betrüger: So entstand in einem Fall ein vierstelliger Schaden, da der angebliche Microsoft-Mitarbeiter den kompletten Fernzugriff auf den Computer erhielt und ihm auch die Zugangsdaten zum Online-Bankkonto genannt wurden.
Der angebliche Bankmitarbeiter hatte es bereits geschafft, eine Überweisung von 25.000 Euro durchzuführen. Glücklicherweise war es möglich, diese noch nachträglich rückgängig zu machen.
Beide Verfahrensweisen sind nur ein Auszug aus etlichen Maschen, die bereits oft thematisiert wurden und als „bekannt“ gelten. Und dennoch: jeder erfolgreiche Betrug zeigt, dass noch mehr darüber informiert und gesprochen werden muss.
Wie oft war bei diesen Fällen eine Verunsicherung der Opfer ein wichtiger Faktor. Mangelnde Kenntnis oder auch eine gewisse Unsicherheit in Sachen Online-Geschäfte oder PC-Programme wird durch den Anrufer schnell festgestellt und als Einstieg genutzt. Die wichtigsten Hinweise haben dauerhaft Gültigkeit.
„Geben Sie generell keine persönlichen Daten am Telefon und an fremde Personen weiter“, rät Polizeisprecherin Yasmine Hirsch. „Geben Sie niemals Zugangsdaten oder PINs weiter- insbesondere zu Ihrem (Online-) Konto! Bleiben Sie misstrauisch, beenden Sie im Zweifel das Gespräch!“
Alle Angebote oder Vertragsänderungen sollte man immer schriftlich verlangen. Niemals sollte man Bargeld oder Wertsachen an Personen aushändigen, die man nicht kennt. Im Zweifel sollte man gute Bekannte, Verwandte oder Nachbarn um Hilfe bitten.
„Erlauben Sie Unbekannten niemals den Fernzugriff auf Ihren Computer“, warnt Hirsch eindringlich. Grundsätzlich sollte man bei Anrufen von Fremden eine gewisse Skepsis behalten. Mit Freunden und Angehörigen sollte man über die gängigen Betrugsmaschen ebenso sprechen wie über die Möglichkeiten, sich zu schütze..
Für nähere Informationen und Beratungen steht den Menschen im Landkreis Marburg-Biedenkopf der kriminalpolizeiliche Berater Jan-Oliver Karo unter der Telefonnummer 06421/406-123 zur Verfügung. Er informiert kostenfrei über sämtliche Betrugsmaschen und natürlich auch über alle anderen Präventionsthemen.
„Ich habe schon vielen Personen helfen können und würde mich freuen, wenn ich auch Sie beraten darf“, erklärte er. „Rufen Sie mich einfach an!“!“
* pm: Polizei Marburg