Bildung 2021: Wissenschaft wurde wirklich wichtig

Die Wissenschaft hat durch das Coronavirus eine neue Bedeutung erlangt. Zugleich stand sie 2021 so stark unter Beschuss wie noch nie zuvor.
Virologinnen und Virologen waren bereits 2020 zu den wichtigsten Informationsquellen über das Virus und seine gefahren geworden. 2021 setzte sich dieser Trend weiter fort. Immer stärker stieg aber auchder Eifer derjenigen an, die das Virus für eine „Erfindung“ und Covid 19 für eine „harmlose Grippe“ hielten und sich militant gegen notwendige Schutzmaßnahmen wehrten.
Zu Weihnachten erreichten die ersten drei nachgewiesenen Omikron-Fälle auch den Landkreis Marburg-Biedenkopf. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus ist von 116 zum letzten Jahreswechsel bis Donnerstag (30. Dezember) auf 308 angestiegen. Allerdings sehen Fachleute wie der Berliner Virologe Prof. Dr. Christian Drosten in Südafrika und England einen allmählichen Übergang der Pandemie in die endemische Phase.
Doch nicht nur die Erforschung des Coronavirus war 2021 wichtig, sondern auch die Produktion eines Impfstoffs dagegen. Dank des BioNTech-Werks in Marbach ist die Universitätsstadt Marburg zu unerwartetem Reichtum gelangt. Die daraufhin beschlossene Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes hat jedoch gleich zum Bruch der gerade erst geschlossenen Rathauskoalition geführt.
Unbestreitbar ist die Philipps-Universität jedoch Garant für das Wohlergehen der Pharmafirmen in den Stadtteilen Marbach und Michelbach. Seit 30 Jahren besteht nun auch bereits die Forschungskooperation zwischen der Uni und dem Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie (MPI). Auch bei der Digitalisierung der Lehre ist die Philipps-Universität in Hessen vorn.
Am Freitag (18. Februar) tritt Prof. Dr. Thomas Mauss als Universitätspräsident die Nachfolge von Prof. Dr. Katharina Krause an. Ihm zur Seite stehen dann drei neue Vizepräsidentinnen und ein Vizepräsident.
Auch die von-Behring-Röntgen-Stiftung bekommt einen neuen Präsidenten. Der ehemalige Gießener Regierungspräsident Dr. Lars Witteck übernimmt das Amt vom einstigen Kanzleramtsminister Friedrich Bohl. Als neuer Vizepräsident wurde Prof. Dr. Roland Lill begrüßt, der dem verstorbenen Prof. Dr. Hans-Dieter Klenk im Amt folgt.
Nach Lill hat im Dezember auch die Marburger Chemikerin Prof. Dr. Stefanie Dehnen den Leibniz-Preis erhalten. Zahlreiche weitere Auszeichnungen gingen an Forscherinnen und Forscher aus Marburg. Wichtige und wegweisende Entdeckungen haben sie auch 2021 wieder veröffentlicht.
Schulische und vorschulische Bildung genießt in Marburg aber auch einen hohen Stellenwert. In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich das vor allem in Aktivitäten zum Infektionsschutz an Schulen und Kitas sowie in der Beschaffung elektronischer Geräte für Schülerinnen und Schüler niedergeschlagen. Daneben hat auch das städtische Bildungsbauprogramm (BiBaP) weitere Fertigstellungen von Schulbauten und Sanierungen verzeichnen können.

* Franz-Josef Hanke

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