Die Elisabethschule braucht mehr Platz. Deshalb lässt die Stadt das Gebäude D aufstocken.
Damit schafft sie drei neue Klassenräume. Bezahlt wird das Projekt aus dem Bildungsbauprogramm (BiBaP) der Universitätsstadt Marburg.
Bezogen werden sollen die neuen Unterrichtsräume bereits nach den Sommerferien 2021. Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gange. Die Elisabethschule ist zu G9 – dem Abitur in neun statt in acht Jahren –
zurückgekehrt. Außerdem sind Klassengrößen gewachsen, mehr Schülerinnen und Schüler besuchen die Oberstufe.
Außerdem braucht ein gutes Ganztagsangebot adäquate Räume. Der Raumbedarf an der Elisabethschule ist dadurch insgesamt gestiegen.
„Wir haben gemeinsam mit der Schule nach Lösungen gesucht, um weiteren Platz für die Schüler*innen, für das Lernen, zu schaffen“, berichtete Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Ich freue mich, dass wir eine gute und schnell umsetzbare Lösung gefunden haben – die schon gut vorangekommen ist.“
Durch die äußeren Bedingungen wurde der Bedarf an Räumen drängender. „Wir haben zwar schon Vorbereitungen für BiBaP II aufgenommen, um die gemeinsame, erfolgreiche und transparente Planung mit den Schulen weiterzuführen – aber die Elisabethschule braucht die Räume jetzt“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Die Aufstockung wurde daher vorgezogen und gegen eine andere – bereits im BiBaP I mit der Elisabethschule geplante – Baumaßnahme getauscht.
Gebaut wird nun am Gebäude D. Zwei Geschosse hatte es bereits; mit dem dritten wird es jetzt an die Höhe der danebenstehenden Gebäude C und E angepasst. Die Wände in der obersten Etage wurden bereits durchbrochen.
Da sie sich aber noch im Rohbau befindet, ist sie bisher nicht zugänglich. Mit einer Rampe sollen später Höhenunterschiede zwischen den Gebäuden ausgeglichen werden.
„Die neuen Klassenräume werden barrierefrei erreichbar sein“, erklärte Bürgermeister Wieland Stötzel. Im Gebäude B gibt es bereits einen Aufzug. Von dort gelangen die Schülerinnen und Schüler über Gebäude C in die neuen Räume.
So trägt die Aufstockung zusätzlich dazu bei, dass Bereiche von Block E künftig ebenfalls barrierefrei erreichbar sind. Auch die Belange von Menschen mit Sehbehinderung werden berücksichtigt und es wird dementsprechend mit Kontrasten gearbeitet.
Das Gebäude D wurde 2005 errichtet und so konstruiert, dass eine Aufstockung möglich ist. Das Pultdach wird durch ein Flachdach ersetzt, derzeit stehen die Dachdeckerarbeiten an.
Zudem soll das Dach begrünt werden: Das trägt zum guten Klima in den Räumen bei – und generell auch zum Klimaschutz. Die bereits vorhandene Photovoltaikanlage wird ebenfalls wieder installiert.
Zwei der drei Unterrichtsräume können durch eine Trennwand zu einer größeren Einheit verbunden werden. Später sollen sie mit digitalen Tafeln ausgestattet werden. 260 Quadratmeter umfasst die neue Etage.
Insgesamt rechnet die Stadt Marburg mit Baukosten von rund 950.000 Euro für die Aufstockung. 770.000 Euro werden aus der „Hessenkasse“ im Förderprogramm „KIP III“ bezuschusst, 170.000 Euro gibt es über ein zinsverbilligtes Darlehen der WI Bank.
2016 hat die Stadtverordnetenversammlung (StVV) die Umsetzung des Bildungsbauprogramms von 2017 bis 2021 beschlossen – und damit eine Investition von insgesamt 30 Millionen Euro in Marburgs Schulen für 30 einzelne Baumaßnahmen. Die Prioritätenliste der Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen wurde auf der Grundlage der Schulwünsche in einer Projektgruppe mit Eltern, Schulleitungen, Schüler*innen, Behindertenbeirat, Magistrat und Verwaltung erstellt.
An der Elisabethschule wurden mit BiBaP bereits Bauprojekte umgesetzt. Dazu gehört beispielsweise der Austausch von Fenstern und Sonnenschutz.
Mit BiBaP geplant war außerdem ursprünglich, in der Elisabethschule die Biologie- und Physikräume in Block B zu modernisieren. Das sollte ebenfalls gemäß BiBaP I bis 2021 geschehen, veranschlagt waren Kosten von rund 1,1 Millionen Euro.
Nach Gesprächen mit allen Beteiligten wurde BiBaP dann im März 2019 verändert: Statt der Modernisierung der naturwissenschaftlichen Räume wurde die Aufstockung von Gebäude D ins Programm aufgenommen.
* pm: Stadt Marburg