Delta droht: Enge beim Gedränge im Gemenge

Die Sonne kommt heraus und mit ihr die Leute ans Licht. Bundesweit ist die Corona-Inzidenz am Samstag (5. Juni) auf 26,3 gesunken.
Auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist die Inzidenz am Freitag (4. Juni) auf 39,3 besunken. Für die – in den letzten Monaten von der Pandemie arg gebeutelten – Menschen ist das „die gute Nachricht der Woche“. Endlich haben Gaststätten und Geschäfte nach monatelanger Schließung wieder geöffnet.
Doch kaum wärmen die wohligen Strahlen der Sonne draußen vor der Stammkneipe oder dem Straßencafé wieder das geschundene Gemüt, da droht auch schon neues Ungemach: Die sogenannte „Delta“-Mutation des Coronavirus hat erfolgreich den Sprung von Indien nach Europa geschafft und verbreitet sich mit rasender Geschwindigkeit in Großbritannien. Auch in Deutschland dürfte sie bereits angekommen sein und sich auf den mörderischen Weg in die Blutbahnen der Bevölkerung gemacht haben.
Wann lernt die Menschheit endlich, dass fernreisen in der Pandemie tödliche Gefahren mit sich bringen? Wann endlich verzichten die hedonistischen Tourismus-Fetischisten endlich auf ihr vermeintliches „Recht“, andere Menschen unnötig in Gefahr zu bringen? Wann endlich begnügen sie sich mit bescheideneren Reisezielen in der näheren Umgebung?
„Bleibe im Lande und nähre Dich redlich“, forderte früher einmal der sogenannte „Volksmund“. „Bleib auf dem Teppich“, forderte er später. Oder wie sagen es die Briten seit Langem: „My Home is my Castle.“

* Franz-Josef Hanke

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