„Deutsche Waffen stellen eine wesentliche Fluchtursache dar.“ Deswegen möchte sich Jan Schalauske im Landtag weiterhin für Friedens- und Asylpolitik engagieren.
Seit 2017 sitzt der Landesvorsitzende der Linken im Hessischen Landtag. Dorthin ist er für Willi van Ooyen nachgerückt.
Als Abgeordneter arbeitet Schalauske im Europaausschuss und im Haushaltsausschuss. Seit November 2017 ist er stellvertretender Vorsitzender des Unterausschusses für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung.
Seiner Überzeugung nach ist eine konsequente Friedenspolitik ein wesentlicher Schlüssel zur Verbesserung der Situation politisch verfolgter Menschen in aller Welt. Rüstungsexporte möchte Schalauske deswegen möglichst stark einschränken. Seiner Vorstellung nach sollten Rüstungskonzerne ihre Produktpalette auf eine zivile Produktion umstellen.
Neben der „Rüstungskonversion“ tritt Schalauske aber auch für eine Beendigung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr ein. Die Division „Schnelle Kräfte“ in Stadtallendorf ist ein Beispiel dafür, dass Friedenspolitik vor Ort in seinem Landtagswahlkreis beginnen sollte. Für einen Rückzug der Bundeswehr aus gefährlichen Einsätzen in Afghanistan, Mali oder im Irak möchte sich der Linken-Politiker auch inm Landtag stark machen.
Eine gerechtere Welt beginnt für ihn mit einer Anhebung des Mindestlohns und einer auskömmlichen Sozialen Sicherung gerade auch im Alter. Darüber hinaus müsse aber die gesamte Wirtschaftsordnung auf den Prüfstand. Der Kapitalismus bleibe die Ursache vieler Ungerechtigkeiten weltweit und müsse deswegen überwunden werden.
„Die Wirtschaft soll für die Menschen da sein und nicht die Menschen für die Wirtschaft“, erklärt Schalauske. Deshalb spricht sich der Politikwissenschaftler gegen Neoliberalismus und einen unkontrollierten Kapitalismus aus.
Scharf schimpft Schalauske auf Rechtspopulisten. Seiner Ansicht nach stärkt die Debatte über eine Erweiterung von Befugnissen der Polizei und des Verfassungsschutzes die alarmistische Sicherheitshysterie der AfD. Stattdessen tritt Schalauske für die Stärkung von Bürgerrechten und Organisationen der Zivilgesellschaft ein. Schalauske ist 37 Jahre alt. Er ist verheiratet und hat ein Kind.
Bessere Bildung ist ein weiteres wichtiges Thema für Schalauske. Das beinhalte die kostenlose Bildung von der Kita bis zum Studienabschluss ebenso wie die Verbesserung von Bildungschancen für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Deswegen müsse das Land mehr Geld in die Bildung investieren, fordert er.
In Marburg setzt er sich für mehr bezahlbaren Wohnraum ein. Der Soziale Wohnungsbau sei in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sträflich vernachlässigt worden. Das wirke sich nun in steigenden Mieten und mangelndem Wohnraum aus.
In der Stadtverordnetenversammlung (StVV) ist Schalauske Fraktionsvorsitzender der Marburger Linken. Insofern ist er in der Stadt sehr gut vernetzt. Diese Verbindungen möchte er im Landtag auch weiterhin für eine politische Veränderung nutzen.
* Franz-Josef Hanke
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