Ermittler in Aktion: Sieben Personen festgenommen

„Marburg soll sicher bleiben“, sagte Kriminaldirektor Bodo Koch. Wie am Donnerstag (19. April) kontrollierten Zivilfahnder auch am Montag (7. Mai) und Dienstag (8. Mai) rund um die Lahnterrassen sowie am Hauptbahnhof und in der Oberstadt zahlreiche Verdächtige.
Vom Nachmittag bis in die späte Nacht hinein waren die Fahnder verdeckt im Einsatz. „Wir setzten dafür unser Konzept Sicheres Marburg durch sichtbare Präsenz und offene sowie verdeckte Kontrollen konsequent um“, erklärte der Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf.
Zunächst ging der Polizei ein – mit Haftbefehl gesuchter – 23-jähriger Mann ins Netz. Der Mann musste die Haft allerdings nicht antreten, weil jemand die ausstehende Forderung beglich.
Im weiteren Verlauf des Montags nahmen die Zivilfahnder im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BTMG) noch insgesamt sechs weitere Männer und Frauen im Alter zwischen 17 und 29 Jahren vorübergehend fest. Drei junge Männer müssen sich demnächst wegen Handelns mit Betäubungsmitteln verantworten. Gegen die anderen wird wegen des Erwerbs und Besitzes von Drogen ermittelt.
Im Verlauf der Ermittlungen kam es zu zwei von der Staatsanwaltschaft Marburg angeordneten Wohnungsdurchsuchungen. Dort fanden die Ermittler zwar keine weiteren Betäubungsmittel, wohl aber einen vermisst gemeldeten Jugendlichen, den sie zurückführten.
Am Montag stellten die Einsatzkräfte 20 Verpackungseinheiten mit vermutlich Marihuana, Bargeld und Handys sicher. Gegen keinen Festgenommenen lagen ausreichende Haftgründe vor.
Ein 21-jähriger Verdächtiger vom Montag fiel am Dienstag erneut auf. Die Polizei nahm in erneut vorläufig fest und entließ ihn nach den üblichen Maßnahmen mit einem Platzverweis für die Innenstadt.
Einen „Kunden“ hatte der junge Mann aber offenbar zuvor noch beliefert. Bei dem 22-jährigen Mann aus Marburg wurde dann eine geringe Menge Rauschgift gefunden und sichergestellt.
Außerdem kontrollierte die Polizei am Mittwoch (9. Mai) gegen 17.15 Uhr in der Hannah-Arendt-Straße einen 18-jährigen Leichtkraftradfahrer. Vorher war er vor der entgegenkommenden Zivilstreife noch recht zügig abgebogen. Den Führerschein konnte der junge Mann nicht vorlegen, weil er – wie sich herausstellte – gar keinen hat. Als sich noch Verdachtsmomente hinsichtlich eines Drogenkonsums durch die positive Reaktion eines Tests bestätigten, veranlasste die Polizei eine Blutprobe und untersagte die Weiterfahrt.
Mit mehreren Streifen war die Polizei am Donnerstag (10. Mai) ab 23.15 Uhr beim Marktdreieck im Einsatz. Grund des gemeldeten Streits zwischen mehreren Asylbewerbern war nach ersten Ermittlungen ein abhanden gekommenes Handy.
Den zunächst verbalen Streitigkeiten folgten körperliche Auseinandersetzungen. Als die Beteiligten das Filmen der Situation bemerkten, warfen sie mit Flaschen nach einem unbeteiligten Zeugen, ohne aber zu treffen.
Daraufhin verlagerte sich das Geschehen und richtete sich nunmehr gegen diesen Zeugen und einen Begleiter. Als der Zeuge zur Gegenwehr zunächst sein Pfefferspray und nach dessen Wirkungslosigkeit auch einen Schuss aus seiner Gaswaffe abfeuerte, flüchteten alle.
Verletzungen durch den Einsatz von Pfefferspray und Gaswaffe wurden bislang nicht bekannt. Der Zeuge, der die Waffe berechtigterweise führte, und sein Begleiter blieben unverletzt. Die streitenden Asylbewerber trafen wenig später erneut aufeinander und schlugen sich wieder.
Die Polizei sprach Platzverweise aus und nahm zwei Männer in Gewahrsam. Den einen nahm sie zur Verhinderung weiterer Straftaten fest, weil er unter Drogeneinfluss stand. Einen weiteren Mann nahm sie in Gewahrsam, weil er einen Platzverweis nicht befolgte.
Insgesamt waren nach derzeitigem Ermittlungsstand mindestens 15 Personen zwischen 15 und 24 Jahren beteiligt. Einer musste seine – vermutlich mit einem Schlagring verursachten – Verletzungen im Krankenhaus behandeln lassen.
Ein weiterer erlitt augenscheinlich leichte Verletzungen. Die Polizei stellte einen Schlagring und eine geringe Menge Betäubungsmittel sicher.
Das Geschehen spielte sich bei der Wolfgang-Abendroth-Brücke an den Lahnterrassen ab und verlagerte sich bis zum Pilgrimstein. Bislang erstattete die Polizei fünf Strafanzeigen wegen Diebstahls, Unterschlagung, mehrerer gefährlicher Körperverletzungen und wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.

* pm: Polizei Marburg

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