14.000 Menschen haben am Sonntag (9. Februar) in Marburg gegen einen Rechtsruck demonstriert. Immer wieder riefen sie: „Nie wieder ist jetzt!“
Aufgerufen zu der Kundgebung am Erwin-Piscator-Haus (EPH) hatte die Initiative „Demokratische Zukunft Marburg“, die sich spontan aus dem Marburger Netzwerk für Demokratie heraus gebildet hatte. Sie kritisiert das Abstimmungsverhalten der Union im Deutschen Bundestag, deren Vorsitzender Friedrich Merz am Mittwoch (29. Januar) eine Mehrheit gemeinsam mit der AfD in Kauf genommen hatte. Damit habe er einen „Tabubruch“ begangen und die AfD sowie deren rassistische Politik hoffähig gemacht.
Als Sprecher des Marburger Netzwerks für Demokratie und gegen Rechtsextremismus hielt der frühere Hessische Verfassungsrichter Dr. Georg D. Falk eine kämpferische Rede zur Verteidigung der Demokratie. „Wenn Rechtsextremisten in diesem Land jubeln, dann haben andere etwas falsch gemacht“, erklärte er. Aufgrund seiner intensiven Beschäftigung mit der NS-Justiz warnte der pensionierte Richter davor, menschenverachtende Parteien und deren Politik im Parlament hoffähig zu machen: „Nationalität, Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht oder Religion spielen für die Anerkennung der Würde eines Menschen keine Rolle.“
Wie bereits am 27. Januar 2024 war auch diesmal wieder die gesamte Biegenstraße wieder voll von Menschen. Dichgedrängt standen sie zwischen dem EPH und dem Hörsaalgebäude sowie auf der Straße zwischen Rudolphsplatz und Deutschhausstraße. Wie gut ein Jahr zuvor sangen die Demonstrierenden zum Abschluss der Kundgebung auch wieder das antifaschistische Kampflied „Bella Ciao“.
Bereits am Samstag (8. Februar) hatten die „Omas gegen Rechts“ auf dem Marktplatz eine Kundgebung zum gleichen Thema abgehalten. Dazu waren gut 300 Menschen erschienen. Damit hat Marburg einmal mehr gezeigt, wie engagiert sich seine Bevölkerung für Demokratie und gegen ‚Rassismus einsetzt.
Eine Gruppe Demonstrierender vor dem EPH war ganz in Schwarz gekleidet, als sei sie zu einer Beerdigung gekommen. „Wir trauern über das Hinwegscheiden der CDU aus der demokratischen Mitte“, erklärte einer von den jungen Leuten. Gleichzeitig forderte er „die Anständigen in der CDU“ auf, „Wiederbelebungsversuche zu unternehmen, „indem sie ihre Partei und die Zukunft des Landes nicht Friedrich Merz und seiner geschichtsvergessenen Machtgier überlassen.
* <a href=“http://marburg.news/team/fjh“>Franz-Josef Hanke</a>
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