Marburger Mobilgeräte: 86 Smartphones und Tablets für die Polizei

Die Polizeistation Marburg hat 86 Smartphones und Tablets erhalten. Die landesweite Vollausstattung der Polizei wäre mit 17.600 Geräten erreicht.
Nachdem der Hessische Innenminister Peter Beuth erst Ende Juli eine landesweite Ausstattungsoffensive der Polizei mit Smartphones oder Tablets verkündet hatte, beginnt nun in den ersten fünf Polizeistationen bereits die unmittelbare Umsetzung. Dazu zählt unter anderem die Polizeistation in Marburg. Für die Beamten ist die Ausstattung mit den neuen Geräten „die gute Nachricht der Woche“.
Das Ziel der Beschaffungsoffensive ist, bis Anfang 2022 alle Streifenbeamten im Wach- und Wechseldienst mit persönlichen Mobiltelefonen vom Modell „iPhone SE“ auszustatten und bis Ende 2022 schließlich allen hessischen Polizistinnen und Polizisten ein mobiles Gerät zur Verfügung zu stellen. Den Anfang machen neben der Polizeistation Marburg die Polizeistationen und -reviere in Hanau, Frankfurt, Wiesbaden, und Darmstadt.
„Wie in anderen Lebensbereichen hat die Digitalisierung längst auch in der täglichen Polizeiarbeit Einzug gehalten“, erklärte Staatssekretär Dr. Stefan Heck. „Die Chancen neuer Technologien nutzt Hessen ganz gezielt, um die Sicherheit im Bundesland optimal zu gewährleisten.“
Mit der flächendeckenden Verteilung von Smartphones wird nun zum Beispiel auch der Abruf unmittelbar benötigter Informationen direkt am Einsatzort in Echtzeit möglich. Bei der Aufnahme von Verkehrsunfällen, der Vermisstensuche oder bei der Personen- und Adresskontrolle kann das für Bürgerinnen und Bürger sowie die Polizei gleichermaßen einen signifikanten Mehrwert stiften. Denn dass die Streifenbeamtinnen und -beamten für all das nicht mehr eigens in ihre Dienststelle zurückkehren müssen, spart letztlich viel Zeit und erhöht zugleich die Polizeipräsenz im öffentlichen Raum, so dass sich Kriminalität noch erfolgreicher bekämpfen lässt.
„Ich freue mich sehr, dass die Polizei in Marburg zu den ersten Dienststellen in Hessen gehört, die mit den neuen Smartphones ausgestattet werden“, bemerkte der mittelhessische Polizeipräsident Bernd Paul bei der Vorstellung. „In den nächsten Monaten werden dann die restlichen Polizeistationen in Mittelhessen mit den neuen Geräten ausgerüstet. Mit den neuen Dienstgeräten kann eine Unfallaufnahme oder eine Kontrolle deutlich schneller abgehandelt werden. Dies schafft dann Freiräume für andere Einsätze und auch mehr Polizeipräsenz.“
Kriminaldirektor Frank Göbel zeigte sich ebenfalls beeindruckt über den digitalen Fortschritt: „Die Polizeibeamtinnen und -beamten in Marburg haben mit den neuen Handys und Tablets die Möglichkeit, zügig und datenschutzkonform Abfragen sicher direkt am Einsatzort zu bekommen und dann auch angemessen reagieren zu können.“ Göbel ist der Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf.
Bislang waren in der hessischen Polizei schon über 4.000 mobile Geräte im Einsatz, die nun auf eine neue Plattform überführt und weiterbetrieben werden können. Innerhalb der nächsten sechs Monate kommen weitere 6.500 Smartphones hinzu. Die Vollausstattung ist bei 17.600 Geräten erreicht.
Die Landesregierung investiert zwischen 2021 und 2025 mindestens 15 Millionen Euro jährlich in die mobile IT der hessischen Polizei. Das ergibt insgesamt rund 75 Millionen Euro
Die eigens für die dienstlichen Smartphones entwickelten Apps stammen aus dem „INNOVATION HUB 110“. Dabei handelt es sich um eine im vergangenen Jahr eröffnete Softwareschmiede der hessischen Polizei im Frankfurter Westhafen.
Im Fokus der Ausstattungsoffensive stehen hohe Sicherheitsstandards sowie der Datenschutz: Für jeden Abruf von Daten müssen sich die Beamtinnen und Beamten biometrisch authentifizieren, zudem wird jede einzelne Abfrage dokumentiert.
Die Datenübertragung findet verschlüsselt statt, die Speicherung erfolgt ausschließlich auf speziell geschützten Servern der hessischen Polizei. Die Nutzung der dienstlichen Mobilgeräte und mobilen Anwendungen ist umfassend geregelt und ausschließlich zu dienstlichen Zwecken gestattet sowie konfiguriert.
So können beispielsweise keine kommerziellen und für private Zwecke bestimmten Apps zur dienstlichen Kommunikation genutzt werden. Aus dem polizeilichen „App-Store“ lassen sich ausschließlich geprüfte Applikationen herunterladen und installieren.

* pm: Polizei Marburg

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