Ständchen statt Stau: Am Rosenmontag kein Umzug durch Marburg

Einen Rosenmontagszug in der bekannten Form wird es 2025 in Marburg nicht geben. Das hat der Festausschuss Marburger Karneval (FMK) am Mittwoch (12. Februar) mitgeteilt.
Grund für die Absage des Umzugs durch die Stadt sind die Kosten für Absperrungen und Sicherheitsmaßnahmen. Sie seien unfinanzierbar, erklärte der FMK. Darum sollen Motivwagen und Fußgruppen am sich Montag >(3. März) nicht vorwärtsbewegen, sondern von 13.33 bis 16 Uhr in der Biegenstraße stehenbleiben.
„Der Kreis hatte vorgeschlagen, den Umzug mit Traktoren zu sichern“, berichtete Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies am Montag (17. Februar). Doch das sei leider auch keine ausreichende Sicherung. Führe ein größeres Fahrzeugt mit genügend Schwung von hinten in solch einen Traktor hinein, werde er dadurch nach vorne geschoben und biete somit nicht genügend Schutz für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Zug.
Ohnehin stoße der Rosenmontagszug in Marburg nicht nur auf Gegenliebe, erklärte der FMK. Umleitungen und Staus würden nicht von allen Bürgerinnen und Bürgern klaglos hingenommen. In Marburg ist der Straßenkarnevalt letztlich nicht so stark verwurzelt wie im katholischen Rheinland.
In Düsseldorf, Köln oder Bonn wie auch in Mainz wäre eine Entscheidung zur Absage von Karnevalszügen aus Kostengründen sicherlich völlig undenkbar. Doch der Marburger Rosenmontagszug passt ohnehin nur schwer ins protestantisch geprägte Umfeld der „Lutherstadt Marburg“. Ein „Rosenmontagsständchen“ hingegen könnte der mittelhessischen Universitätsstadt zu einer ganz eigenen Form des Karnevals verhelfen und damit die – erst in den 70er Jahren aufgekommene – „Tradition“ der Rosenmontagszüge in Marburg mit einer neuen Note prägen.

* Franz-Josef Hanke

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