Zwei Feuerwehrautos aus Marburg sind auf Reisen gegangen. Ein gespendetes Löschfahrzeug hat mittlerweile die Partnerstadt Moshi erreicht.
Im Jahr 2024 haben die Stadt Marburg und die Freiwilligen Feuerwehren Moischt und Schröck zwei Löschfahrzeuge an die Marburger Partnerstadt Moshi in Tansania gespendet. Das erste der beiden Fahrzeuge ist nun in Moshi eingetroffen. Mit Jubel, Wasserfontänen und Feuerwehrhörnern begrüßte die Feuerwehr in Moshi das Löschfahrzeug aus Moischt bei dessen Ankunft. Bürgermeister Zuberi Abdallah Kidumo und die Feuerwehrleute aus Moshi ließen über Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies viele Grüße und ihren Dank an alle Marburgerinnen und Marburger ausrichten.
„Die Stadt Marburg sieht sich in der Verantwortung, unsere Partnerstadt nach dem Großbrand im vergangenen Jahr zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, die Feuerwehr auszubauen und besser auszurüsten“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Außerdem bedankte er sich für den Austausch zwischen dem Feuerwehr- und Rettungskräftepersonal beider Städte. Denn auch Marburg lernt von den Kamerad*innen aus Moshi.
„Der Besuch der Delegation aus Moshi bei uns war eine große Freude und sehr lehrreich für unsere Feuerwehr“, erklärte Spies. „Der Austausch steigert die Qualität der Arbeit unserer Einsatzkräfte. Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit.“
Das gespendete Fahrzeug aus Marburg hatte zum Zeitpunkt der Ankunft in Moshi bereits eine lange Reise hinter sich. Im Oktober 2024 verkündete die Feuerwehr Moischt bei der Einweihung ihres neuen Einsatzfahrzeugs, dass sie dessen Vorgänger an Marburgs Partnerstadt in Tansania spenden werden. Kurz darauf übergab Oberbürgermeister Spies das Auto symbolisch an den tansanischen Botschafter Hassani Iddi Mwamweta und Einsatzkräfte aus Moshi.
Ende November wurde das Fahrzeug von Mitarbeitenden aus dem Fachdienst Brandschutz der Universitätsstadt Marburg zunächst in den Hafen von Antwerpen in Belgien, gebracht. Von dort ging die Reise weiter mit dem Frachtschiff nach Tansania. Insgesamt dauerte die Überfahrt zirka vier Wochen bis das Feuerwehrauto im Hafen von Daressalam in der Hauptstadt von Tansania, ankam.
Nachdem alle Regularien zur Einfuhr erledigt waren, konnte das Fahrzeug die 580 Kilometer bis zur neuen Feuerwehrunterkunft in Moshi in der Region Kilimandscharo antreten. Nach einer längeren Fahrt über Land traf das Fahrzeug Ende Januar 2025 dort ein.
Das Fahrzeug hat neben der Ausstattung für die Brandbekämpfung auch eine Ausstattung zur technischen Unfallhilfe mit hydraulischen Rettungsgeräten. Gleich am Tag nach der Ankunft begann die Feuerwehr Moshi mit der Ausbildung an dem Fahrzeug und den neuen Geräten. Wie sich herausstellte, war die schnelle Ausbildung dringend geboten, da sich bereits am darauffolgenden Tag ein schwerer Verkehrsunfall in der Region Moshi ereignete. Dabei kam das gespendete Fahrzeug zum ersten Mal zum Einsatz und konnte gute und schnelle Hilfe leisten.
Die Feuerwehr Moshi ist mit einer Feuerwache in einem Radius von 100 Kilometern für den Schutz von rund 250.000 Menschen zuständig. Dafür standen bisher nur drei Fahrzeuge zur Verfügung. Darunter war lediglich ein Feuerwehrauto, das allerdings mittlerweile kaputt ist.
Bei einem großen Brand auf einem Markt in Moshi im Jahr 2024 konnte daher niemand helfen und das Feuer löschen. Das Feuer zerstörte zahlreiche Händlerstände. Damit wurde auch die Existenzgrundlage vieler Menschen stark gefährdet.
* pm: Stadt Marburg