Der Krieg in der Ukraine findet noch kein Ende. Zum Jahrestag des Kriegsbeginns ist ein zentraler Gottesdienst in der Elisabethkirche geplant.
Seit einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine; und noch immer ist kein Ende abzusehen. In Marburg findet am Samstag (25. Februar) eine von der „Initiative Zeitenwende“ organisierte Kundgebung auf dem Marktplatz statt, zu der auch der Kirchenkreis Marburg mit aufruft. Die Situation in der Ukraine wird an diesem Wochenende in allen Gemeinden des Kirchenkreises in den Gottesdiensten und speziellen Veranstaltungen aufgegriffen.
Ein zentraler Gottesdienst zum Thema findet am Sonntag (26. Februar) in der Elisabethkirche statt. „Bei aller Diskussion um den rechten Weg im Umgang mit dem Krieg sollte unseres Erachtens nach Solidarität mit den Betroffenen auch unser christliches Anliegen sein“, begründete Dekan Dr. Burkhard von Dörnberg die Entscheidung des Kirchenkreises Marburg, den Aufruf zur Kundgebung am Samstag (25. Februar) mit zu unterzeichnen. Militärisch-politische Überlegungen seien nicht Aufgabe der Kirche, wohl aber Solidarität mit den Opfern des Krieges zu zeigen und öffentlich Stellung zu beziehen.
Für den Tag nach der Kundgebung planen die evangelischen Kirchen einen zentralen Gottesdienst, der in der Elisabethkirche stattfinden wird. Dekan von Dörnberg und Propst Dr. Volker Mantey werden diesen Gottesdienst gemeinsam feiern – und das Thema des Ukrainekriegs dabei auch in Gesprächen thematisieren. Geplant sind kurze Interviews unter anderem mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, mit Hartmut Wild und Anne Kuppe, die das Friedenssingen in der Elisabethkirche im vergangenen Jahr begleitet haben und mit Prof. Hubert Kleinert von der „Initiative Zeitenwende“.
Dass der andauernde Krieg auf europäischem Boden nicht in Vergessenheit gerät, dafür werben auch die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) Dr. Beate Hofmann, und der Bischof des Bistums Fulda Dr. Michael Gerber gemeinschaftlich. „Wir sind dankbar, dass viele Menschen aus unseren Pfarreien und Gemeinden – oft in ökumenischer Gemeinschaft – für den Frieden beten“, so Hofmann und Gerber. Sie appellieren: „Bitte lassen Sie nicht nach im Gebet, in der Fürsorge für Schutzsuchende und dem Einsatz für den Frieden!“
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, die Evangelische Allianz Deutschland, die Initiative „Miteinander für Europa“ und andere christliche Netzwerke rufen zu gemeinsamen Gebeten am Freitag (24. Februar) auf. In Marburg hat man sich entschlossen, dem Thema in einem Sonntagsgottesdienst Raum zu geben. Der Psalm „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe“ wird dabei eine zentrale Rolle spielen.
Zwischen den Fürbitten ist der Bittruf „Kyrie eleison“ (EG 178.9) nach der orthodoxen Liturgie aus der Ukraine geplant. „Im Gottesdienst werden wir beten für den Frieden in der Ukraine und ein Ende des Krieges“, kündigte Propst Mantey an. „Das ist es, was wir neben dem Spendensammeln und der Beherbergung der Geflüchteten von hier aus tun können.“
Alle, die sich dem Thema verbunden fühlen, sind eingeladen, den Gottesdienst am Sonntag (26. Februar) um 10 Uhr in der Elisabethkirche mitzufeiern. Im Anschluss gibt es zum Kirchenkaffee einen Bericht von Mila Heck aus der ukrainischen Community über die Situation im Land und Hilfstransporte, die sie in die Region begleitet beziehungsweise durchgeführt hat.
* pm: Evangelischer Kirchenkreis Marburg