Beratung und Begegnung: Neues BBGZ am Richtsberg

Sieben neue Beratungsangebote für ältere Menschen bietet das neue BBGZ am Richtsberg. Sie reichen von der Alzheimer Gesellschaft bis zur Blista.
Das neue Beratungs- und Begegnungszentrum (BBGZ) in der Sudetenstraße 24 am Richtsberg bietet für ältere Menschen ab sofort zahlreiche kostenlose Beratungsangebote. Dazu gibt es ein Netzwerkbüro, das bislang von insgesamt sieben verschiedenen Anbietern genutzt wird. Sie stellten sich auf Einladung von Stadträtin Kirsten Dinnebier im neuen BBGZ selbst vor.
„Wir freuen uns, nun auf dem Richtsberg mit dem BBGZ viele Beratungsbedarfe vorwiegend älterer Menschen abdecken zu können – obwohl sich etwa zum Thema Patientenverfügung oder Sehbeeinträchtigung natürlich gerne jeder und jede beraten lassen kann“, sagte Stadträtin Dinnebier. Das Konzept für das städtische Projekt ist in einem mehrjährigen Beteiligungsprozess erarbeitet worden. Das Beratungs- und Begegnungszentrum (BBGZ) befindet sich im Erdgeschoss des neu gebauten Altenzentrums St. Jakob, in der Sudetenstraße 24.
Das BBGZ umfasst drei Säulen: Künftig gibt es dort einen von der Marburger Altenhilfe geführten Cafébetrieb, zudem verschiedene Angebote und Beratungen. Die Angebote sind beispielsweise Ausflüge, Qigong oder „Nimm Platz auf ´nen Schwatz“.
Dieses Gesprächsformat wird vom Verein „Arbeit und Bildung“ angeboten Es findet im Rahmen von „In Würde teilhaben“ statt. Das ist ein – von der Stadt Marburg gefördertes – Projekt.
Am Sonntag (12. Juni) findet im BBGZ das Konzert „Melodie Nostalgie“ von Doiz statt. Am Sonntag (10. Juli) gibt es in Kooperation mit der Richtsberggemeinde einen Ausflug zu den Festspielen in Bad Hersfeld.
Die Beratungen werden von der Stadt und von sechs weiteren Trägern angeboten, die sich bei der Vorstellung selbst präsentierten. Von der Alzheimer Gesellschaft erzählte Laura Exner, dass alles zum Thema Demenz besprochen werden kann von Einzelbetreuung bis Unterstützungsmöglichkeiten zu Hause.
„Gerade seit der Corona-Pandemie sehen wir, wie die Beratungszahlen in die Höhe geschossen sind ebenso wie die Länge unserer Beratungen“, berichtete Exner. „Es besteht viel Bedarf und wir sind froh, dass wir hier Teil der Vernetzung sein können.“ Die Beratung wird jeden ersten Donnerstag im Monat von 11.30 bis 13.30 Uhr angeboten.
Seniorenberater Bernd Wilhelm von der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) beantwortet Fragen zu Augenerkrankungen, informiert über rechtliche Ansprüche und das Stellen von Anträgen. Außerdem gibt er Tipps im Umgang mit schlechter werdendem Sehen und Infos zu nützlichen Hilfsmitteln.
Vorstand Patrick Temmesfeld von der blista sagte, der Standort im neu gebauten Altenzentrum St. Jakob sei ideal, denn „ein Großteil der Menschen mit Sehbeeinträchtigung ist über 60 Jahre alt. Man hat häufig nicht im Blick, wie viele Menschen in einem Altenzentrum leben, die mit einer Sehbeeinträchtigung zu tun haben.“ Das Angebot kann jeden vierten Montag im Monat zwischen 10 und 13 Uhr genutzt werden.
Das Bewohnernetzwerk für Soziale Fragen (BSF) bietet eine offene Sprechstunde für die Anliegen der Richtsbergerinnen und Richtsberger an, erklärte Quartiersmanagerin Pia Tana Gattinger. Thema wird in nächster Zeit sicherlich das große Straßenfest „800 für 800“ mit Musik und Kultur in der Sudetenstraße am 23. Juli sein, für das Absprachen und Klärungen nötig sind. Die offene Sprechstunde findet dienstags von 9 bis 14 Uhr statt.
Die „Familienkasse Hessen“ ist Ansprechpartnerin, wenn es um die Leistungen Kindergeld und Kinderzuschlag geht. Diana Zilic wird künftig Fragen zu Anträgen und Ansprüchen beantworten.
Die Beratung findet jeden ersten Montag im Monat zwischen 12 und 14 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten.
Katja Kirsch vom Leitungsteam der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf stellte die Smartphone- und Tablet-Sprechstunde vor. Bei Problemen mit der Bedienung oder mit der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten des eigenen Smartphones bieten die Digitallotsen der Freiwilligenagentur konkrete Hilfestellung.
Das Angebot steht jeden Mittwoch zwischen 14 und 17 Uhr zur Verfügung. Erforderlich ist eine vorige Anmeldung.
Geschäftsführerin Dr. Anna Stach vom Marburger Verein für Selbstbestimmung und Betreuung freute sich, dass es nun auch am Richtsberg vor Ort regelmäßig ein Beratungsangebot zu den Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und rechtliche Betreuung gibt. Ehrenamtliche und rechtliche Betreuer*innen können mit ihren Fragen in die Sprechstunde kommen und erhalten Information und Unterstützung. „Wir begleiten Angehörige und Betreuer*innen in ihrer Tätigkeit; und ich finde es ganz wichtig, dass mit diesem Begegnungszentrum kurze Wege geschaffen wurden“, sagte sie auch eben für alle Anwohner*innen am Richtsberg.“
Denn besonders zum Thema Patientenverfügung sei der Beratungsbedarf während der Corona-Pandemie sehr groß geworden.
„So können wir hier vor Ort zu ganz wesentlichen Fragen beraten; und es ist uns wichtig, dass niemand abgehängt wird“, ergänzte. Stach. Die Beratung findet jeden vierten Donnerstag im Monat zwischen 17 und 19 Uhr statt.
Auch die städtische Ombudsstelle „Fair Wohnen“ hat im BBGZ eine Sprechzeit mittwochs von 17 bis 19 Uhr. Die Ehrenamtlichen unterstützen, wenn es Probleme mit Vermietenden oder Nachbar*innen gibt. Termine können vereinbart werden unter 0157/83 92 71 53.
„Allen Trägern gemeinsam ist das offene Ohr für individuelle Anliegen sowie die Bereitschaft, sich untereinander zu vernetzen“, erklärte die BBGZ-Leiterin Elke Siebler. Stadträtin Kirsten Dinnebier fasste in Richtung aller Vertreterinnen und Vertreter der Träger zusammen: „Es ist eine große Freude zu sehen und zu hören, mit welchem Elan Sie alle dabei sind. Dieses Beratungs- und Begegnungszentrum ist eine unheimliche Aufwertung für den Stadtteil Richtsberg.“
Anmeldungen zu den Beratungsangeboten werden unter der Telefonnummer 06421/2101670 entgegengenommen. Möglich ist auch eine Anmeldung per r Mail an elke.siebler@marburg-stadt.de.

* pm: Stadt Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.