Kein Krieg in Europa: Solidarität setzt Signale der Hoffnung

Furcht verbreitet sich in Europa. Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine macht vielen Menschen Angst.
Doch die berechtigte Sorge um den Frieden in Europa führt nicht überall zu Resignation. Mit einer Mahnwache unter dem Motto „Kein Krieg in Europa“ bekunden viele Marburgerinnen und Marburger am Samstag (26. Februar) ab 17 Uhr vor dem Erwin-Piscator-Haus (EPH) Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Außerdem hisst der Magistrat der Universitätsstadt Marburg bis Sonntag (27. Februar) am Rathaus die Flagge der „Mayors for Peace„.
All das wird keinen einzigen Panzer aus der Ukraine vertreiben. Selbst die angekündigten Sanktionen werden wohl wenig ausrichten gegen die Entscheidung des russischen Präsidenten Vladimir Putin, Waffen sprechen zu lassen anstelle der Diplomatie. Dennoch sind die Zeichen der Ermutigung für Menschen wichtig, die sich in der Ukraine und sogar in Russland mutig einsetzen für Frieden und gegen Gewalt.
Darum sind die Aktionen in Marburg wie auch anderswo in Europa trotz aller schlechten Nachrichten aus der Ukraine dennoch eine gute Nachricht für friedliebende Menschen überall auf der Welt. Sie ermutigen sie, sich nicht der Gewalt zu ergeben und weiterhin für Freiheit und Menschenrechte einzutreten. Erfreulich ist auch, dasss die Debatte in Deutschland sehr deutlich unterscheidet zwischen dem skrupellosen Kriegstreiber im Kreml und der „einfachen“ Bevölkerung in Russland, die wahrscheinlich auch unter diesem Krieg und seinen Folgen leiden wird.
Betrüblich ist allerdings, dass die Friedliebenden lange geschwiegen haben trotz mancherleich Kriege, die nicht so nahe und so deutlich heranrückten an ihre Grenzen. Das Schweigen zum täglichen Tod von Geflüchteten auf dem Mittelmeer, zum Krieg im Jemen und in Äthiopien wie auch zuvor in Syrien und im Kaukasus war wohl dem altbekannten „Floriansprinzip“ geschuldet, das viele Menschen erst dann aufweckt, wenn das eigene Haus in Flammen aufzugehen droht. Nun stehen die russischen Panzer in Kiew und bedrohen dort die Demokratie, von der sich der verbrecherische Diktator in Moskau persönlich bedroht fühlt.

* Franz-Josef Hanke

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