Das Carsharing-Projekt in Ginseldorf, Moischt, Elnhausen und Dagobertshausen geht an den Start. Es soll die Mobilität in den Außenstadtteilen verbessern.
Die Außenstadtteile, in denen das Pilotprojekt „Bürger*innen-Carsharing“ startet, stehen fest: Ginseldorf, Elnhausen zusammen mit Dagobertshausen und Moischt erhalten von der Stadt Marburg eine Förderung für eine dreijährige Pilotphase. Ziel des Projekts ist es, eine Mobilitätsveränderung zu erreichen, die zu weniger Autos auf den Straßen und der Nutzung alternativer Fortbewegungen (ÖPNV, Car-Sharing, Fuß- und Radverkehr) führt.
„Die Marburger*innen zeigen immer wieder großes Engagement, wenn es darum geht, das Zusammenleben in unserer schönen Stadt zu gestalten“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies über die Initiative der „AG Mobilität und Versorgung“ der Marburger Außenstadtteile. „Ein wichtiges Thema, das beim Zusammenleben, vor allem dem Zusammenkommen sowie der Teilhabe, eine große Rolle spielt, ist die Mobilität. Und in Zeiten des Klimanotstands sind Ideen und Initiativen gefragt, die eine Wende im Individualverkehr im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung bringen.“
Daher begrüßt Spies das Pilotprojekt in den Marburger Außenstadtteilen, Carsharing auch im ländlichen Raum zu realisieren. Ginseldorf, Moischt und Elnhausen mit Dagobersthausen starten in die Pilotphase
Die Stadtteile Ginseldorf, Moischt und Elnhausen mit Dagobertshausen starten in eine dreijährige Pilotphase, die die Stadt Marburg finanziell unterstützt. Dabei wird Ginseldorf mit zwei neuen E-Fahrzeugen, Moischt noch mit Verbrennern starten. Träger sollen jeweils örtliche Vereine sein – in Ginseldorf der Dorfladen.
Die ersten drei Jahre des Pilotprojekts sollen eine Testphase sein, um festzustellen, wie viele Menschen Zweitwagen aufgrund des Carsharing-Angebots abschaffen oder gar nicht erst ein neues Auto kaufen. Mit viel ehrenamtlichem Engagement – beispielsweise als „Fahrzeugpaten“ – solle es möglich werden, das Angebot preisgünstig zu gestalten.
„Momentan schauen wir, welche Buchungsplattform sich für das gemeinsame Bürger*innen-Carsharing am besten eignet“, berichtete Rose Michelsen vom städtischen Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz. Zudem finden regelmäßig Vernetzungstreffen statt zwischen Interessierten der Pilot-Stadtteile, der „AG Mobilität und Versorgung“ der Marburger Außenstadtteiles mit Mitarbeitenden der städtischen Fachdienste Stadtplanung und Denkmalschutz sowie Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel. Daneben sind auch weitere öffentliche Veranstaltungen geplant.
„Das Angebot auf den ländlichen Raum auszuweiten, schätzten große kommerzielle Carsharing-Unternehmen nicht als wirtschaftlich ein“ weiß Klaus Breindl vom Bundesverband für CarSharing (bcs). Breindl selbst blickt auf Erfahrungen aus 30 Jahren zurück: „Carsharing gibt allen, die mitmachen wollen, die Möglichkeit, ein eigenes (Zweit-) Auto ab- oder nicht anzuschaffen. Carsharing funktioniert umso besser, je mehr mitmachen.“
Das Carsharing in Form eines Vereins soll eine Alternative zu den kommerziellen Anbietern darstellen. „Dabei werden neue oder schon vorhandene Fahrzeuge, die Bürger*innen der Allgemeinheit überlassen, eingesetzt selbstverständlich nach festgelegten Regeln und Absicherungen“, sagte Peter Reckling von der „AG Mobilität und Versorgung“. Das Sharing-Angebot soll von allen registrierten Teilnehmenden in allen Stadtteilen nutzbar sein.
Wer an den örtlichen Initiativen teilnehmen, Ideen einbringen oder Fragen stellen möchte, kann sich an die jeweiligen Ortsbeiräte oder den AG-Sprecher Reckling unter der E-Mail-Adresse tdm-2021@marburg.de wenden. Als weitere Ansprechpersonen stehen außerdem Jana Schönemann vom Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz unter jana.schoenemann@marburg-stadt.de, und Thomas Kopp vom Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel unter thomas.kopp@marburg-stadt.de zur Verfügung.
Das im Rahmen der Dorfentwicklung entstandene Projekt zum Carsharing ist Bestandteil des Klimaaktionsplans und des Mobilitätskonzepts „MoVe35“. Entsprechend sind die Fachdienste Umwelt-, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel sowie Stadtplanung und Denkmalschutz von städtischer Seite gemeinsam mit der „AG Mobilität und Versorgung“ aus den Außenstadtteilen für die Umsetzung des Projekts zuständig.
Für das Projekt gibt es bereits eine Förderzusage durch das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen von 20.000 Euro. Die Stadt Marburg beteiligt sich mit mindestens 15.000 Euro an den Kosten für die Entwicklung und Umsetzung des Pilotvorhabens.
* pm: Stadt Marburg