Zahlen statt prahlen: Haus der Ortenberggemeinde wird barrierefrei

Die Stadt investiert 136.500 Euro für Barrierefreiheit. Dafür gibt es einen Aufzug, eine Außentreppe und einen neues WC für das Gemeinschaftshaus am Ortenberg.
Das Gemeinschaftshaus der Ortenberggemeinde wird für zahlreiche Vereinsaktivitäten genutzt. Die im Erdgeschoss genutzten Räume stehen außerdem zur Anmietung – etwa für private Feiern – zur Verfügung. Bislang war das 1926 errichtete Gebäude allerdings nicht barrierefrei zugänglich.
Um das zu ändern, hat die Stadt Marburg rund 136.500 Euro investiert. „Die Ortenberggemeinde versteht ihr Haus als Begegnungsort für die Bürgerschaft; und genau das kann es nun wieder sein“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.
„Eine eigene Gemeinschaft – ein Team – innerhalb einer Stadt ist immer ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger“, erklärte er. „Und umso schöner ist es, wenn diese Gemeinschaft einen Ort hat, der als Treffpunkt für Zusammenkünfte zur Verfügung steht. Wir freuen uns mit der Ortenberggemeinde, dass dieser Ort nun noch einmal mehr zum Zusammensein einlädt.“
Die Ortenberggemeinde ist eine von Marburgs Stadtteilgemeinden, die das Gemeinschaftshaus am Ortenberg für viele ihrer zahlreichen Vereinsaktivitäten nutzt. Der Gemeinde stehen die Räume des vierstöckigen Gebäudes im Erdgeschoss zur Verfügung.
In den darüber liegenden Etagen befinden sich Mietwohnungen. Neben einer Küche und einem Thekenraum mit anschließendem Saal steht der Ortenberggemeinde noch ein weiterer Raum mit kleiner Pantry-Küche zur Verfügung.
Bislang waren die Räume der Ortenberggemeinde nur über eine zwölfstufige Treppe an der Nordseite an der Ecke der Rudolf-Bultmann-Straße und der Georg-Voigt-Straße zu erreichen. Die Stadt hat rund 136.500 Euro investiert, um das Erdgeschoss barrierefrei zu erschließen. Im März begannen am östlichen Teil des Gebäudes die Arbeiten für einen Plattformlift mit direktem Zugang in den Aufenthaltsraum der Gemeinde.
Die Veränderungen am Gemeinschaftshaus sahen sich neben Stadträtin Kirsten Dinnebier noch weitere geladene Gäste während der Einweihungsfeier an. „Das Gemeinschaftshaus steht nun wirklich allen offen, die es besuchen und nutzen möchten, auch mobilitätseingeschränkten Personen wie Rollstuhlfahrer*innen oder Eltern mit Kinderwagen““, erklärte Dinnebier.
Nicht nur außen, sondern auch innen gibt es einige Veränderungen. So wurden die Räume vollständig renoviert, erhielten beispielsweise einen hellen Anstrich und neue Vorhänge. „Besonders erfreulich ist es, dass an alle gedacht wurde – so wurde etwa der Jugendraum mit neuer Möblierung ausgestattet“, bemerkte Dinnebier.
Der Jugendraum der Ortenberggemeinde sowie das Erdgeschoss können von der unteren Parkplatzebene beziehungsweise Untergeschossebene aus über den Plattformlift erreicht werden. Von der Küche im Erdgeschoss führt nun außerdem eine Außentreppe ins Freie – als zweiter Flucht- und Rettungsweg.
Dazu wurde eine Fensterbrüstung abgebrochen und eine verglaste Fluchttür mit Oberlicht in die Öffnung eingesetzt – das hat zusätzlich auch für mehr Licht gesorgt.
Darüber hinaus gibt es nun auch ein barrierefreies WC. Dort wurde außerdem eine klappbare Wickelkommode angebracht.
Die vorbereitenden Maßnahmen, wie Herrichten, Rohbau und Abbruch haben circa 24.500 Euro gekostet. Der Aufzug kostete etwa 58.000 Euro, bauseitige Nebenarbeiten rund 5000 Euro, die barrierefreie Toilette circa 10.000 Euro, der zweite Flucht- und Rettungsweg etwa 15.000 Euro, Elektroarbeiten sowie Baunebenkosten jeweils rund 12.000 Euro.
Die Stadträtin hob würdigend hervor, wieviel Engagement auch die Mitglieder der Ortenberggemeinde investiert haben. Das waren mehr als 650 Arbeitsstunden in Eigenleistung.
„Die Entrümpelung der Kellerräume muss aber noch fortgeführt werden“, ergänzte der Vorstandsvorsitzende Pit Metz und gab einen kleinen Einblick in weitere Pläne: „Ab kommenden Dienstag werden wir dort wöchentlich einen ,offenen Ortenbergtreff‘ mit ,Kneipe‘ einrichten.“ Weitere Angebote sollen folgen.
Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Elke Neuwohner überbrachte außerdem Grüße der Stadtverordnetenversammlung (StVV). Die Ortenberggemeinde hatte unter anderem auch Magistratsmitglieder, Vertreter*innen anderer Stadtteilgemeinden und Mitarbeitende des städtischen Fachdienstes Hochbau zur Einweihung des Gebäudes eingeladen. Nach den offiziellen Reden gab es hausgemachte Pizzen für die Gäste.

* pm: Stadt Marburg

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