Verwundert war ein 57-jähriger Mann aus Greifenstein, als er am Montag (1. November) den Brief eines Inkasso-Büros in seinem Briefkasten fand. Das Schreiben der „Pro Collect AG“ erhielt eine Mahnung über einen niedrigen dreistelligen Betrag.
Mittlerweile sind solche Schreiben auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf aufgetaucht. Der Polizei liegen entsprechende Anzeigen vor.
Die Forderungen sind in diesem Fall frei erfunden. Weitere Opfer aus Wetzlar und Lahnau meldeten sich ebenfalls bei der Polizei. Aus polizeilicher Erfahrung beschränken sich die Betrüger jedoch nicht auf einen Landkreis.
So wurde im Bereich Marburg ebenfalls mindestens ein Fall bei der Polizei bekannt. Ermittlungen ergaben, dass es sich bei der „Pro Collect AG“ um ein Fake-Unternehmen handelt.
Im Gegensatz zu vergangenen Schreiben haben die Betrüger ihre Mansche offenbar verändert. Zuvor wurden die Opfer aufgefordert, das Geld auf ein Konto, oftmals im Ausland, zu überweisen. Bei den in dieser Woche bekannt gewordenen Schreiben wurden die Empfänger aufgefordert, die angeblichen Schulden über ein SEPA-Lastschriftverfahren zu begleichen.
„Sollten Sie ein Schreiben eines vermeintlichen Inkassobüos erhalten, überprüfen Sie zunächst, ob die Zahlungsforderung gerechtfertigt ist“, riet Polizeisprecherin Kerstin Müller. „Haben Sie Verträge abgeschlossen? Sind Mahnungen dem Inkassoschreiben vorangegangen? Informieren Sie sich im Internet. Lassen Sie sich zu keinen Zahlungen drängen!“
Die Verbraucherzentralen stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Betrüger versuchen auf unterschiedlichsten Wegen, den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Vorsicht ist in allen Fällen immer geboten.
* pm: Polizei Marburg