Kunst präsentiert: 1. Marburger Kunstmeile mit Antiktrödel am Steinweg

Erstmals fand am Freitag (25. September am Steinweg die „Marburger Kunstmeile mit Antiktrödel“ statt. Sie sollte Kunst sichtbar machen und regionale Kunstschaffende fördern.
Organisiert wurde sie vom Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg. Rund 20 Stände am Steinweg, Mitmachaktionen, Live-Skizzierung, Vorort-Gestaltung mit Ton, geöffnete Ateliers und Kunsthändler*innen erwarteten die Gäste.
„Die Corona-Pandemie hat auch den Kunst-Schaffenden stark zugesetzt“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zur Eröffnung der Veranstaltung. „Das Positive aber an dieser herausfordernden Zeit ist, dass sie auch kreativ werden lässt hinsichtlich neuer Möglichkeiten. So gehen wir in verschiedenen Bereichen neue Wege – und hier am Steinweg ganz wortwörtlich: Wir haben erstmals in Marburg eine Kunstmeile mit Antiktrödel.“
Dieser Kunst- und Antikmarkt sei jedoch nicht allein ein Ausstellungsforum, betonte der Kulturdezernent. „Vielmehr geht es darum, einen neuen öffentlichen und gemeinsamen Ort für die Bildende Kunst zu schaffen, der Kreativen wie Kunstbegeisterten Vernetzung und Teilhabe ermöglicht.“
Der Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg hat die 1. Marburger Kunstmeile mit Antiktrödel organisiert, die von Jessica Petraccaro-Goertsches von der „Galerie JPG“ kuratiert wurde. „Es freut mich, dass wir einen verbindenden Rahmen gefunden haben und einen perfekten Ort für die Veranstaltung – denn der Steinweg bündelt schon viele kreative Ideen“, erläuterte „JPG“.
Etablierte Kunstschaffendeder Region waren ebenso vertreten wie junge Studierende. Für die Besuchenden gab es einen Einblick in verschiedene Sparten der Bildenden und Darstellenden Kunst der Region. Dabei zeigten die Ausstellenden, wie vielfältig die regionale Kulturszene ist.
Mit Kunstkäufen hatten die Gäste außerdem die Möglichkeit, zur Unterstützung und zum Erhalt der Szene beizutragen. Da wechselten großformatige Fotos von „Lost Places“ – verlorenen, vergessenen und verfallenden Orten – den Besitzer. Eine Käuferin fand Kleider aus den 50er-Jahren.
Es gab Mosaike, antikes Spielzeug, Kalender, Postkarten und handgefertigte Keramik zu kaufen. Nachhaltigkeit ist dabei nicht nur ein Thema beim Verkauf von Gebrauchtem und Antikem.
Michael Wagner beschäftigte sich mit nachhaltiger Fotografie. „Man muss nicht um die Welt reisen, um schöne Motive zu finden; die gibt es auch überall vor unserer Haustüre“, erklärte er. Die Fotos seiner Ausstellung „Q-Meter“ habe er auf einem Quadratmeter Fläche gemacht – mit kostengünstigen Mitteln.
Darüber hinaus gab es „kleine Kunsterlebnisse“ wie etwa eine Mitmachaktion der KunstWerkStatt, die Kinder zum Gestalten einlud. Zwei Künstlerinnen ließen sich außerdem beim Schaffen ihrer Kunst zusehen: Die Performancezeichnerin Jannika Seybold skizzierte vor Ort Szenen und Personen.
Eva Naomi Watanabe arbeitete vor den Augen der Besuchenden mit Ton. Darüber hinaus hatten die ortsansässigen Kunsthändler*innen und Ateliers geöffnet. Alexandru Raevschi stellte außerdem sein neues Werk dar, das sich mit der aktuellen Situation der Kunstszene beschäftigt.

* pm: Stadt Marburg

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