Hygiene angemahnt: Coronavirus weiter aktiv

Angesichts der gestiegenen Fallzahlen mahnt der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow zur strikten Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Das Gesundheitsamt Marburg betreut nun 63 aktive Corona-Fälle.
erzeit liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage im Landkreis Marburg-Biedenkopf bei 22,7. Damit gilt für den Kreis nach wie vor Stufe zwei von insgesamt fünf Stufen des Eskalationskonzepts der Landesregierung zur Eindämmung von SARS-CoV-2 in Hessen.
„Unter 20 Fällen bleiben wir in Stufe eins im Routinebetrieb“, erklärte Dr. Birgit Wollenberg. „Ab 20 Fällen – also der jetzt für uns geltenden Stufe zwei – stehen neben anderen Regeln beim Meldewesen vor allem die Prüfung weiterführender Maßnahmen für die Region an“, erläuterte die Leiterin des Gesundheitsamts.
Das liege „jetzt noch in der Verantwortung des Kreises“, erläuterte Wollenberg. „Ab der dritten Stufe – also ab der Zahl 35 – ist das Sozialministerium einzuschalten. Umso höher die Stufe, umso mehr Entscheidungen trifft die Landesregierung für uns.“
Zachow warnte: „Auch wenn die aktuelle Zahl im Vergleich zu anderen Regionen verhältnismäßig gering scheint, muss jedem klar sein, dass es jetzt darauf ankommt, die Zahl der Infizierten nicht weiter steigen zu lassen. Damit wir weiter unsere eigenen Entscheidungen vor Ort treffen können. Aber vor allem weil mit gestiegenen Fallzahlen auch immer eine ernsthaften Belastung unseres Gesundheitssystems einhergeht.“ Wollenberg ergänzte: „Wenn sich die Infektion in unserem Landkreis ausbreitet, steigt auch das Ansteckungsrisiko für Menschen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Covid-19 ist eine ernst zu nehmende Erkrankung; und über die Langzeitschäden ist noch wenig bekannt.“
Die Fachleute des Gesundheitsamts in Marburg bewerten die Lage täglich neu, um der Situation angemessene Entscheidungen zu treffen. „Weitergehende Maßnahmen sind derzeit nicht ausgeschlossen“, mahnte Zachow.
„Dementsprechend wichtig ist weiterhin die strikte Einhaltung der bekannten Corona-Regeln“, bekräftigte Wollenberg. Es gelte nach wie vor Abstand zu halten, eine regelmäßige Händehygiene sowie die Husten- und Nies-Etikette einzuhalten und den Mund-Nasen-Schutz richtig zu tragen. Auch im Privaten sollen die Hygieneregeln nicht vernachlässigt werden.
Wie wichtig gerade der private Bereich ist, werde angesichts der bereits gemeldeten Corona-Fälle an verschiedenen Schulen im Landkreis deutlich. „In bislang allen – bei Schülern aufgetretenen – Corona-Infektionen gab es keine Infektionsketten in den Schulen“, betonte Wollenberg. „In allen Fällen kam es im privaten Bereich zu den Ansteckungen.“
In den Fällen der beiden positiv auf das Corona-Virus getesteten Schüler einer zwölften und einer elften Klasse der Beruflichen Schulen Kirchhain liegen mittlerweile die Testergebnisse der vom Gesundheitsamt veranlassten Testungen der übrigen Schüler auf das Virus vor. Sie alle sind negativ.
Unterdessen wurde auch ein Schüler einer Abendschulklasse der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) in Marburg positiv auf das Virus getestet. In der Folge wurde für insgesamt 22 Schüler und zwei Lehrer Quarantäne angeordnet.
Die 21 Mitschüler werden am Dienstag (29. September) auf das Virus getestet. Am Donnerstag (1. Oktober) getestet werden die Schülerinnen und Schüler im Zusammenhang mit dem positiv getesteten Schüler an der Marburger Elisabeth Schule.
Seit Freitag (25. September) wurden dem Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf 16 neue Corona-Fälle gemeldet. Zwischenzeitlich gelten zwölf weitere Personen als genesen, so dass derzeit 63 aktive Fälle vom Gesundheitsamt betreut werden. Die Gesamtzahl der seit März nachgewiesenen Corona-Infektionen liegt somit bei 447.
In dieser Gesamtzahl sind 63 aktive Fälle, 380 bereits wieder Genesene und vier Todesfälle enthalten. Von den aktiven Fällen werden sechs Personen stationär behandelt, davon eine Person auf einer Intensivstation.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf