Mehr mitmachen: Auftaktveranstaltung für Bürgerbeteiligung am 29. April im EPH

Zur Auftaktveranstaltung für Bürgerbeteiligung lädt die Stadt Marburg für Samstag (29. April) ein. Von 10 bis 14 Uhr findet sie im Erwin-Piscator-Haus (EPH) statt.
„Politische Entscheidungen sind besser, wenn viele mitwirken“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei der Vorstellung der Auftaktveranstaltung im Rathaus. „Unser Ziel ist es, möglichst viele und möglichst unterschiedliche Menschen an stadtpolitischen Entscheidungen noch besser zu beteiligen. Bestehende Hürden wollen wir abbauen.“
Die Auftaktveranstaltung am 29. April sei dafür ein hervorragender Start. Erfunktioniere umso besser, je mehr Marburger teilnehmen. „Wir wollen die Menschen in Marburg ermutigen, ihre Anliegen noch stärker in die Stadtpolitik einzubringen und sich zu engagieren“, erklärte Spies.
„Wir sind sehr froh, mit Dr. Griet Newiger-Addy eine kompetente Leiterin der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung gewonnen zu haben, die diesen Prozess mit ihrer offenen, kommunikativen Art und ihrer Fachkompetenz organisieren wird“, stellte Spies die zuständige Mitarbeiterin im Gleichberechtigungsreferat der Universitätsstadt Marburg vor. Newiger-Addy erklärte: „Die Marburgerinnen und Marburger erwartet an diesem Samstag kein monotoner, mehrstündiger Vortrag, sondern das aufrichtige Angebot zu einem offenen Dialog und einem aktiven Miteinander.“
In Gesprächsrunden werde gemeinsam beraten, was für eine gute Beteiligung in Marburg wichtig ist und wie sie ausgestaltet werden kann. „In kleineren Gruppen können dann einzelne Aspekte vertieft werden zum Beispiel zur Beteiligung in Ortsteilen, in der Stadtplanung oder auch auf digitalem Weg“, erklärte Newiger-Addy. „Wir nehmen aber auch die Themen auf, die die Menschen mitbringen. Die Vorschläge und Ideen werden in die weitere Arbeit einfließen.“
Neben einem Mittagsimbiss wird das Improvisationstheater „Fast Forward Theatre“ für lockere Stimmung sorgen. Bereits ab 9.30 Uhr sind im Erwin-Piscator-Haus Posterpräsentationen unterschiedlicher Beteiligungsformate zu sehen.
Damit möglichst viele Menschen von dem Angebot der Stadt erfahren, wird frühzeitig breit informiert: Plakate werden stadtweit in Bussen zu sehen sein. In den Büros der Ortsvorsteher werden Flyer ausliegen.
Auf der Homepage der Stadt und in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter erreicht die Veranstaltung Zehntausende. Zusätzlich wurden per Zufallsauswahl 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner vom Oberbürgermeister per Brief eingeladen.
Mit der Auftaktveranstaltung beginnt auf Grundlage der von der Stadtverordnetenversammlung (StVV) beschlossenen „Startervorlage“ ein Dialog zwischen Einwohnerinnen und Einwohnern, Stadtverordneten und Verwaltung. „Unser Ziel ist es, bis Mitte des nächsten Jahres zusammen die idealen Leitlinien und Qualitätskriterien für Beteiligungsverfahren in Marburg zu finden und zu erarbeiten“, erläuterte Spies.
Prof. Ursula Birsl vom Institut für Politikwissenschaft der Philipps-Universität begleitet mit Studierenden aus ihrem Lehrgebiet der Demokratieforschung diesen Prozess. Parallel hat die Stadtverwaltung mit einer Bestandsaufnahme der Beteiligungsformen in Marburg begonnen.
„Wir wollen bestehende Angebote bekannter machen, dort, wo es sinnvoll ist, diese weiterentwickeln und gemeinsam mit den Menschen in Marburg und den Mitarbeitenden in der Verwaltung auch neue Ansätze ausprobieren“, zeigte sich Spies zuversichtlich.
Erfahrungen aus guten Praxisbeispielen wie dem „Runden Tisch Barrierefreiheit zu Hochbaumaßnahmen und Verkehrsprojekten“, über den Menschen mit Behinderungen einbezogen sind, oder Verfahren zur Dorfentwicklung aus dem IKEK-Prozess der Außenstadtteile können dabei hilfreich sein. Eine stadtweite repräsentative Befragung zu unterschiedlichen stadtpolitischen Themen soll den Prozess ergänzen.
Um den Bürokraten die Planungen zu erleichtern, wird für den 29. April um Anmeldung per E-Mail an beteiligung oder per Telefon unter 06421/201-1317 gebeten. Wer Unterstützung – zum Beispiel aufgrund einer Behinderung oder für eine Kinderbetreuung – benötigt, ist gebeten, das bereits bis Mittwoch (26. April) anzumelden.
Eine Bürgerbeteiligung ohne Anmeldung wäre gewiss der bessere Weg gewesen. Allein schon diese Aufforderung mag manchen Menschen als Hürde erscheinen, einfach ins EPH zu gehen und sich dort einzubringen.

* pm: Stadt Marburg

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