DAAD-Preis für DaF-Studentin: Bingchen Zhou erhält 1.000 Euro

Für hervorragende akademische Leistungen und soziales Engagement erhält Bingchen Zhou aus China den mit 1.000 Euro dotierten Preis des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD). Zhou studierte Deutsch als Fremdsprache (DaF) an der Philipps-Universität.
Sie gilt als eine der Besten ihres Jahrgangs. Darüber hinaus ist sie unter anderem ehrenamtlich als Sprachlehrerin in der Flüchtlingshilfe tätig. Die Auszeichnung überreichte die Universitäts-Vizepräsidentin Prof. Dr. Evelyn Korn.
Zhou hat den Bachelor-Studiengang Germanistik an der renommierten Universität Wuhan erfolgreich abgeschlossen. 2016 kam sie nach Marburg, um den Master-Studiengang Deutsch als Fremdsprache zu absolvieren.
Das Thema ihrer Abschlussarbeit, die von Prof. Dr. Una Dirks von der Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft betreut wurde, lautete „Typische Fehler chinesischer DaF-LernerInnen beim Gebrauch in-/definiter Artikel: Eine Analyse im Prä-/Posttest-Design“. Dabei handelt es sich um ein Thema, das in der Sprachlehrforschung bislang weitgehend vernachlässigt wurde.
„Für Deutschlernerinnen und -lerner einer artikellosen Muttersprache wie Chinesisch ist die Entwicklung angemessener Sprachfördermaßnahmen in diesem Bereich von zentraler Bedeutung“, erklärte Dirks, die Zhou für den Preis nominiert hat. Mit ihrer Studie habe Zhou nicht nur eine Forschungslücke bearbeitet, sondern auch den Weg für ihre weitere wissenschaftliche Laufbahn geebnet – die junge Chinesin möchte in Marburg promovieren.
Der DAAD-Preis ist auch eine Anerkennung für Zhous vielseitiges Engagement in ganz unterschiedlichen Ehrenämtern, insbesondere für ihre Tätigkeit als Sprachlehrerin in der Flüchtlingshilfe sowie in Intensivklassen für Deutsch als Zweitsprache. Eine dieser Klassen befindet sich am Gymnasium Steinmühle, die seit Kurzem offizielle Partnerschule der Philipps-Universität ist.
„Wo auch immer Frau Zhou ihre Hilfe angeboten hat, betätigt sie sich nicht nur als Sprachmittlerin, sondern auch als Kulturmittlerin“, , sagte Dirks. „Anhand alltagspragmatischer Ansätze fördert sie das Selbst- und Fremdverstehen der neu Zugewanderten und trägt zur gegenseitigen Wertschätzung und Entwicklung neuer Denk- und Handlungsmuster bei.“ Das sei ein deutlicher Beweis für ihre Bereitschaft, an aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland aktiv mitzuwirken.
Der DAAD-Preis wird einmal jährlich an ausländische Studierende verliehen, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und sich durch besondere akademische Leistungen und ein bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. Die Preisträger werden von der jeweiligen Hochschule ausgewählt. Das Preisgeld stiftet das Auswärtige Amt.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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