Ihre dritte „Kunstaktion“ zum Klimaschutz hat Jana Trommer für Freitag (24. Oktober) angekündigt. Diesmal möchte die Marburger Kinder-und Jugendtherapeutin sich am Wilhelmsplatz auf die Straße setzen.
Mit dieser Form von Aktionskunst wendet sie sich nach vorangegangenen Aktionen auf der Universitätsstraße wieder an und interagiert mit einer Zufalls-Öffentlichkeit. Die Fahrbahn von Autos als Symbol fossiler Lebensweise sei der „einzige öffentliche – gut erreichbare – sinnvolle und zwangsläufig notwendige Ausdrucksraum, um Gefühle zur Klimakatastrophe im direkten Zusammenhang zu deren Bedingungen zu symbolisieren und gleichsam die Entschlossenheit, dass ich als Frau und Mutter nicht tatenlos zuschauen werde, wie eine Clique alter Männer die Welt verbrennt“. Im klar eingegrenzten sozial adäquaten zeitlichen Rahmen entsteht ein herausfordernd kreativer Raum für alle Teilnehmenden, sich im Sinne von Fürsorglichkeit, Mitgefühl und Verantwortung für den Schutz der Zukunft gegen fossile Politik und petromaskuline Gewalt zu wenden.
Am Freitag (24. Oktober) von 17 bis 17.15 Uhr werde sie in Marburg am Wilhelmsplatz bei der Fußgängerampel in Fahrtrichtung Innenstadt, eine Kunstaktion durchführen, mit der sie die Störungen durch die Klimakrise symbolisieren will, auf die Gefahren durch fehlenden Klimaschutz hinweisen und zugleich von der Regierung fordere, ernsthafte Schutzmaßnahmen durch Klimaschutz zu ergreifen. „Ich werde dann die Straße über eine grüne Fußgängerampel betreten und die Fahrbahn nicht wieder verlassen“, kündigte Trommer am Montag (20. Oktober) an. „Ich werde meine Hände mit Theaterschminke weiß einfärben und über meinen Kopf halten. Ich symbolisiere damit meine Hilflosigkeit gegenüber ausbleibenden Klimaschutz und meine Trauer wegen der Klimakrise.“
Wenn die Autos „Grün“ erhalten, werde sie nicht weiter gehen. Zum Ausdruck ihrer Gewaltfreiheit werde sie sich hinsetzen und dien Hände heben. „Ich werde mich nicht festkleben oder auf andere Weise schwer machen oder mit Gegenständen verbinden“, betonte Trommer. „Vielleicht lege ich mich hin, wenn alle Autos stehen. Vielleicht singe ich sisters of winter von Milck. Ich werde vor 17.15 Uhr nicht freiwillig aufstehen und gehen. Wenn ich davor von der Straße getragen oder gezogen werde, werde ich versuchen, dorthin zurückzukehren.“
Sie werde sich in jedem Moment strikt gewaltfrei verhalten, verbal und nonverbal. Für Notfälle und Rettungseinsätze werde sie jederzeit Platz
machen. Sie habe dieses gewaltfreie Verhalten und die Situation in einem Training geübt und weiß, worauf sie sich einlässt.
„Ich fordere von der Bundesregierung, zügig Maßnahmen für sozial gerechten Klimaschutz einzuleiten“, erklärte Trommer. „Ich appelliere an die wartenden Autofahrer**innen, die Wartezeit zu nutzen, um sich ebenfalls an die Bundesregierung zu wenden.“
* pm: Jana Trommer, Marburg