Jana Trommer: Erneute Aktion für Klimaschutz in Marburg

Eine weitere „Kunstaktion“ für Klimaschutz hat Jana Trommer für Freitag (10. Oktober) angekündigt. Bereits am Freitag (3. Oktober) hatte die Marburger Psychologin kurzzeitig die Universitätsstraße blockiert.
„Auch am Freitag (10. Oktober) – dieses Mal von 17 bis 17.15 Uhr – werde ich in Marburg auf der Universitätsstraße – Ampel Ahrens – eine Kunstaktion durchführen, mit der ich die Störungen durch die Klimakrise symbolisiere, auf die Gefahren durch fehlenden Klimaschutz hinweise und zugleich von meiner Regie­rung fordere, ernsthafte Schutzmaßnahmen durch Klimaschutz zu ergreifen“, kündigte Jana Trommer am Samstag (4. Oktober) an. „Ich werde dann die Straße über eine grüne Fußgängerampel betreten und die Fahrbahn nicht wieder verlassen. Ich werde meine Hände mit Theaterschminke weiß einfärben und über meinen Kopf halten. Ich symbolisiere damit meine Hilflosigkeit gegenüber ausbleibenden Klimaschutz und meine Trauer wegen der Klimakrise.“
Wenn die Autos Grün erhalten, werde sie nicht weiter gehen. Sie werde sich zum Ausdruck ihrer Gewaltfreiheit hinsetzen und die Hände heben. Sie werde sich nicht festkleben oder auf andere Weise schwer machen oder mit Gegenständen verbinden.
„Vielleicht lege ich mich hin, wenn alle Autos stehen“, überlegte Trommer. „Vielleicht singe ich etwas. Ich werde vor 17.15 Uhr nicht freiwillig aufstehen und gehen. Wenn ich davor von der Straße getragen oder gezogen werde, werde ich versuchen, dorthin zurückzukehren.“
Dabei werde sie sich in jedem Moment strikt gewaltfrei verhalten, verbal und nonverbal. Für Notfälle und Rettungseinsätze werde sie aber jederzeit Platz machen. Sie habe dieses gewaltfreie Verhalten und die Situation in einem Training geübt.
„Ich weiß, worauf ich mich einlasse“, erklärte sie. „Ich weiß, dass mein gewaltfreies Handeln mir nicht garantiert, selbst keine Gewalt zu erfahren. Ich bin vorbereitet, meinen Körper vor Tritten und Schlägen zu schützen.“
Das wolle sie „auf gewaltfreie und nicht bedrohliche Weise“ tun, betonte Trommer. „Ich maskiere mich nicht. Ich werde der Polizei meinen Namen nennen und meinen Aus­weis zeigen. Ich bin bereit, eventuelle juristische Konsequenzen zu tragen – weil ich mein Verhalten als Akt Zivilen Ungehorsams in der Klimakrise, gegen die unsere Regierung zu wenig unternimmt, um Menschen zu schützen, für legitim halte.
Sie handle „für meine Kinder und für andere Kinder, für Menschen in anderen Weltregionen und für noch gar nicht geborene Lebewesen, für Pflanzen und Tiere“, erläuterte Trommer. „Wen der Staat meinen Protest bestraft, statt Menschen vor der Klimakrise zu schützen, sind Straf- oder Buß­geld­verfahren Teil meines Protests. Ich spreche nur für mich. Ich handle eigenverantwortlich und solidarisch. Ich fordere von der Bundesregierung, zügig Maßnahmen für sozial gerechten Klimaschutz einzuleiten. Ich appelliere an die wartenden Autofahrer*innen, die Wartezeit zu nutzen, um sich ebenfalls an die Bundesregierung zu wenden.

* pm: Jana Trommer, Marburg

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