Vergangenheit mit Zukunft: 3.000 Gäste besuchten erstes „Schlossflair“

Rund 3.000 Menschen haben das erste „Schlossflair“ besucht. Dabei boten Stadt und Uni eine Zeitreise mit Weitblick.
Das erste „Schlossflair“ hat am Wochenende rund 3.000 Menschen aus Marburg und Umgebung zum Landgrafenschloss gelockt. Stadt und Universität boten am Samstag (20. Juli) ein Fest, das Geschichte lebendig werden ließ und die Zukunft des historischen Wahrzeichens erahnen lassen sollte. Die Veranstaltung gehört zu den Ergebnissen des dreijährigen Entwicklungsprozesses, bei dem Bürgerinnen und Bürger, Fachleute und Ehrenamtliche ihre Ideen einbrachten.
Mitmachaktionen, Führungen und Musik quer durch die Jahrhunderte mitLaute, Flöte und Dudelsack wurden rund um das Landgrafenschloss geboten. Stadt und Universität haben mit „Schlossflair“ die Wünsche der Marburgerinnen und Marburger aufgegriffen, die sie in Workshops, beim Schlossfest 2023 und beim digitalen Schlossquiz 2024 geäußert haben. Für zehn ausgeloste Quizz-Teilnehmer*innen gab es dazu noch eine besondere Führung. Organisiert von Marburg Stadt und Land Tourismus (MSLT) erhielten sie Einblicke, die es sonst für die Öffentlichkeit in der Kombination nicht zu sehen gibt, wie Ruth Fischer, Fachdienstleiterin Kultur der Stadt Marburg, erklärte.
So ging es für sie hinunter in den Hexenturm und zum tiefen Brunnen sowie hoch hinaus in den Turm der Schlosskapelle oder auch auf den baugeschichtlich interessanten Dachboden. Museumsleiter Dr. Christoph Otterbeck und Architekt Jörn Eigmüller vom Gebäudemanagement der Philipps-Universität erklärten bauliche Besonderheiten und geplante Modernisierungen das Landgrafenschlosses. Alle anderen des „“chlossflairs“ konnten das Ambiente auf eigene Faust – und bei freiem Eintritt – genießen.
Bei bestem Wetter flanierten die Gäste rund um das Schlossgelände, sie betraten die Öffnungszeiten der „Camera Obscura“, entspannten auf den zahlreichen Sitzgelegenheiten oder nutzten ihren persönlichen Foto-Spot für fantastische Bilder. Wer etwas Besonderes festgehalten haben wollte, konnte sich im Landgrafensaal oder im Südsaal in historischen Gewändern aus der Zeit Landgraf Philipps ablichten lassen oder für ein Schwarz-Weiß-Motiv vor dem Hintergrund des Historischen Rathauses zum Beginn des 20. Jahrhunderts.
Zwischen der Dauerausstellung des Schlosses waren verschiedene Mitmachangebote aufgebaut. Im Landgrafensaal etwa konnte man ausgiebig mit Lego seiner Kreativität freien Raum lassen, eigene Ansteckbuttons gestalten, ein persönliches Wappenschild kreieren oder auf die Suche nach besonderen Schluss-Steinen an Türbögen im Landgrafenschloss gehen. Gut besucht war auch die Ausstellung mit den Einblicken in die Schlossgeschichte, sie sorgte für erstaunte Blicke der großen und kleinen Besucher*innen.
Faszinierende Steinwelten bot die Mineralogische Ausstellung im Erdgeschoss des Schlosses – auch hier wieder mit einem Quizz zum Ausstellungsteil. Auf der Nordseite des Außengeländes bot Künstlerin Ellen Schneider Siebdruck an: Die Gäste konnten das „Schlossflairs“-Symbol auf ein T-Shirt ihrer Wahl drucken und es direkt mit nach Hause nehmen.
Das Fest zum Erleben des besonderen Schloss-Charakter des Ortes erlebbar machen und zugleich neue Perspektiven für seine Zukunft ermöglichen sollte, wurde in Zusammenarbeit von Stadt, Universität und Stadtgesellschaft ausgerichtet. Weitere Anregungen für eine Verbesserung des Schlosserlebnisses sammelten die Veranstalter mit Feedbackkarten, die ausgefüllt werden konnten. Das Marburger Landgrafenschloss, dessen Geschichte über 1.000 Jahre zurückreicht, beherbergt Ausstellungen zur Stadtgeschichte, Mineralogie und Baugeschichte. Der gotische Fürstensaal und die Schlosskapelle mit mittelalterlichen Wandmalereien zählen zu den Höhepunkten.

* pm: Stadt Marburg

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