Auf Auto ausliefern: Digital Truck brachte KI zu Kindern

Erneut hat der „DigitalTruck“ Halt in Marburg gemacht. Von „KI“ bis „TurtleCoder“ konnten Kinder die digitale Welt entdecken.
Für Schülerinnen und Schüler der Otto-Ubbelohde-Schule und der Emil-von-Behring-Schule drehte sich eine Woche lang im „DigitalTruck“ alles um digitale Bildung. Das reichte von Programmieren lernen, digitale Kunstwerke schaffen oder Künstliche Intelligenz nutzen.
„Mit dem DigitalTruck erhalten unsere Schüler*innen die Gelegenheit, spielerisch in die Welt von Künstlicher Intelligenz, Coding und Programmieren einzutauchen“, sagte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen. „Gleichzeitig werden wichtige Fähigkeiten wie Problemlösungsdenken, Teamarbeit und der kreative Umgang mit digitalen Werkzeugen geschult.“
Sie besuchte Schülerinnen und Schüler der Otto-Ubbelohde-Schule (OUS), während sich die Mädchen und Jungen im DigitalTruck neuen Aufgaben stellten, die sie so aus der Schule noch nicht kannten. Der DigitalTruck ist eine mobile Digitalschule. Diese ist im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen sowie des Ministeriums für Digitalisierung und Innovation in Hessen unterwegs und besucht Schulamtsbezirke. Ziel ist, digitale Bildung lebendig und zugänglich zu gestalten. Dabei sollen Medienkompetenz und Kreativität von Kindern gefördert werden.
Die Drittklässler der OUS lernten zum Beispiel auf spielerische Weise, wie Programmieren funktioniert. Dafür stellte sich Medienpädagoge Maximilian Plag zunächst als „Versuchsobjekt“ zur Verfügung und folgte den Anweisungen der Kinder. Die Mädchen und Jungen hatten die Aufgabe, ihn über ein Quadrat aus Klebestreifen auf dem Boden zu navigieren.
Ihnen wurde schnell klar, dass es auf ganz genaue Befehle ankommt wie zum Beispiel die Schritt-Anzahl oder die Angabe der Richtung. Dabei waren auch mathematische Kenntnisse gefragt, um etwa den Winkel für das um-die-Ecke-Laufen angeben zu können. Das Erlernte übertrugen die Kinder auf eine digitale Schildkröten-Grafik, „die nur Englisch spricht“, wie Plag ihnen erklärte.
In Zweier-Teams lösten sie Aufgaben auf Tablets: Zum Beispiel brachten sie ihre „Turtle“ – Englisch für „Schildkröte“ – mit englischen Befehlen dazu, sich in bestimmte Richtungen zu bewegen und so ein farbiges Quadrat zu zeichnen. So lernten die Kleinen in kürzester Zeit, wie Programmieren mit dem „TurtleCoder“ oder auf Deutsch „Schildkröten-Programmierer“ funktioniert. Ganz nebenbei übten sie noch ein wenig Englisch und Mathematik und bekamen Basiswissen vermittelt – zum Beispiel was der Unterschied zwischen digital und analog ist.
Bereits zum dritten Mal hat der DigitalTruck in Marburg Halt gemacht. Mit im Gepäck hatte er interaktive Workshops, offene Werkstattangebote sowie Fortbildungen für das Lehrpersonal. Zum Beispiel gab es noch die Möglichkeit, Geschichten mit generativer „KI“ zu schreiben. Das ist eine „Künstliche Intelligenz“ (KI), die selbst neue Inhalte erstellt.
Die beiden „rollenden Klassenzimmer“ auf dem Gelände des Georg-Gaßmann-Stadions waren ausgestattet mit digitalen Endgeräten, Robotern und Tools zur KI. Neben den Drittklässler*innen der OUS nahmen auch Schüler*innen der Emil-von-Behring-Schule das Angebot des DigitalTrucks wahr.
Gestartet ist der DigitalTruck im Jahr 2021. Innerhalb eines Jahres fährt der DigitalTruck alle 15 Schulamtsbezirke in Hessen an, in denen jeweils drei Grundschulen besucht werden können. Die teilnehmenden Schulen können das Angebot jeweils eine Woche lang nutzen. Die Workshops werden von medienpädagogisch geschultem Personal begleitet.

* pm: Stadt Marburg

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