Es gibt erwartbare Ereignisse, vor denen man gerne die Augen schließt. Das Ende der Lebenszeit auch von technischen Geräten gehört oft dazu.
In meinem Fall war es die Festplatte, deren drohendes Ende sich mit einem immer langsameren Hochlaufen des Rechners bereits lange angekündigt hatte. Doch ein neues Gerät kam für mich kaum in Frage. Die Arbeit an meinem Zweitrechner hatte mich eindrucksvoll gelehrt, das alte Gerät und seine besonderen Eigenschaften sehr zu respektieren.
Aufgrund meiner Mehrfachbehinderung ist die besondere Konfiguration dieses Rechners nahezu unabdingbar. Er nimmt mir mit besonderen Programmen, die ich zu besseren Zeiten vor vielen Jahren zur Arbeitserleichterung selber einmal programmiert habe, heute kaum mehr bewältigbare Arbeiten ab. Ohne diesen Rechner dauert vieles doppelt und dreimal so lange wie mit ihm. Vor allem aber geht ohne ihn manches gar nicht.
Darum haben mich die gut zwei Wochen, wo ich auf ihn verzichten musste, ziemlich gestresst. Umso erfreulicher war die Wiederherstellung der alten Festplatte ausgerechnet am Freitag (13. Dezember). Doch auch an diesem Tag hette es zunächst so ausgesehen, als werde sich „Freitag, der 13.“ am Ende als der vielbeschworene Unglückstag erweisen.
Der Rechner, den mein befreundeter IT-Experte bei sich zuhause mehrfach hochlaufen ließ, wollte das bei mir zunächst nicht tun. Ein langwieriger Prozess erlaubte dann schließlich doch noch die Wiederherstellung meiner alten Programmkonfiguration auf einer brandneuen Festplatte. Das war dann wirklich ein Fest für mich.
Nun kann ich wieder laufen lassen, was ich als Selbstläufer vorprogrammiert habe. Damit ist meine Arbeit trotz meiner Mehrfachbehinderung wieder im alten Umfang bewältigbar für mich. Der anstehende Wunsch „frohe Festtage“ gewinnt bei mir damit eine neue Bedeutung dank der erneuerten Festplatte.