Zusammen Spitze: 4,8 Millionen für Krebszentrum Frankfurt-Marburg

Marburg bleibt Spitze in der Krebsversorgung. Die deutsche Krebshilfe fördert das gemeinsame Zentrum der Universitäten Frankfurt und Marburg mit 4,8 Millionen Euro.
Das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt-Marburg ist ein Comprehensive Cancer Center-Konsortium der Universitätsmedizin Frankfurt, des Krankenhauses Nordwest und des Universitätsklinikums Marburg. Dieser Zusammenschluss erhält von der Deutschen Krebshilfe erneut das Siegel „Onkologisches Spitzenzentrum“. Verbunden mit der Auszeichnung ist eine Förderung von 4,8 Millionen Euro.
Die Stiftung Deutsche Krebshilfe hat am Dienstag (9. Juli) die Förderung von acht interdisziplinären Krebszentren – „Comprehensive Cancer Center“ (CCC) –
bekanntgegeben, die sich im Rahmen der 10. Ausschreibungsrunde des Programms für Onkologische Spitzenzentren beworben und in einer kompetitiven, zweistufigen Begutachtung durch ein international besetztes Expertengremium behauptet haben. Auch das CCC-Konsortium UCT Frankfurt-Marburg hat erfolgreich seine exzellente Expertise demonstriert und erhält für den weiteren Ausbau des international sichtbaren Spitzenzentrums Fördermittel von 4,8 Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren. Es handelt sich um die einzige von der Krebshilfe als Spitzenzentrum ausgewiesene Einrichtung in Hessen.
Für den Standort Frankfurt ist es seit 2010 die fünfte Auszeichnung in Folge. Im Verbund mit dem Partnerstandort Marburg war das Team um Prof. Christian Brandts von der Universitätsmedizin Frankfurt und Prof. Thomas Wündisch vom Universitätsklinikum Marburg erstmals 2021 angetreten und hat nun zum zweiten Mal eine ausgezeichnete Versorgungsqualität für Krebspatienten in Hessen sowie eine führende Rolle in der Krebsforschung durch eine außergewöhnlich gute Zusammenarbeit und Vernetzung unter Beweis gestellt. In Zukunft soll die Kooperation auf die Universitätsmedizin Gießen ausgedehnt werden, um möglichst vielen Krebsbetroffenen in Hessen eine umfassende, interdisziplinäre Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau zu bieten.
Insgesamt fördert die Deutsche Krebshilfe 14 universitäre Onkologische Spitzenzentren in Deutschland, davon acht als CCC-Konsortien, an den universitären Standorten Berlin, Dresden, Freiburg, Hamburg, Heidelberg und Mainz sowie Aachen/Bonn/Köln/Düsseldorf, Essen-Münster, Frankfurt-Marburg, Göttingen-Hannover, Leipzig/Jena, München (Ludwig-Maximilians-Universität/Technische Universität), Tübingen-Stuttgart/Ulm und Würzburg/Erlangen/Regensburg/Augsburg.
Seit 2019 treibt das UCT Frankfurt-Marburg als Plattform für den interdisziplinären Austausch in der universitären Krebsmedizin den Aufbau eines hessenweiten onkologischen Netzwerks voran: mit dem Ziel einer koordinierten, heimatnahen Patientenversorgung. Standortübergreifende Expertengruppen tauschen sich darin regelmäßig zu Behandlungsstandards, neuen Therapieoptionen und klinischen Studien aus. Für Krebsbetroffene in Hessen bedeutet die enge Zusammenarbeit der Partner auf allen Ebenen, dass Fortschritte in der Krebstherapie schneller umgesetzt werden können und ihnen innovative Behandlungsoptionen wie beispielsweise am Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) oder in klinischen Studien unabhängig vom Wohnort und dem behandelnden Krankenhaus zur Verfügung stehen.
In enger Verzahnung mit dem Zentrum für Tumor- und Immunbiologie der Philipps-Universität und dem Institut für Tumorbiologie und Experimentelle Therapie Georg-Speyer-Haus in Frankfurt sowie dem Frankfurt Cancer Institute (FCI) bündelt das UCT Frankfurt-Marburg die gemeinsamen Anstrengungen in der translationalen Krebsforschung. Über das Deutsche Konsortium für translationale Krebsforschung (DKTK) besteht eine enge Zusammenarbeit mit anderen deutschen Zentren. Und auch die Ausbildung von medizinischen Fachkräften und Wissenschaftlern in der Onkologie werden vernetzt und der Austausch gefördert.
Für die nächsten Jahre hat sich das UCT Frankfurt-Marburg viel vorgenommen: So soll die Zusammenarbeit mit regionalen Behandlungspartnern im Rahmen des Hessischen Onkologiekonzepts ausgebaut werden. Ziel ist dabei, die Krebsversorgung auch im ländlichen Raum weiter zu verbessern. Auch ein weiterer Ausbau im Bereich der Therapiestudien und der personalisierten Onkologie mit umfassenden molekularen Analysen steht auf der Agenda. Außerdem sollen unterstützende Angebote wie die onkologische Bewegungstherapie und die psycho-soziale Krebsberatung standortübergreifend bereitgestellt und die Patientenbeteiligung in der Onkologie gestärkt werden.
Für die laborexperimentelle und klinisch-wissenschaftliche translationale Forschung stehen neue Programme im Bereich der gastrointestinalen, urologischen und Kopf-Hals-Tumoren in den Startlöchern ebenso wie innovative CAR-Zelltherapien gegen Hirntumoren und Blutkrebs. Eine wichtige Säule bei diesen Vorhaben ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in interdisziplinären standortübergreifenden Forschungsprojekten, die weiter ausgebaut und verzahnt werden sollen.
Das UCT Frankfurt-Marburg ist ein Comprehensive Cancer Center-Konsortium der Universitätsmedizin Frankfurt, des Krankenhauses Nordwest und des Universitätsklinikums Marburg. An drei Standorten in Hessen vernetzt es die fachrichtungsübergreifende Patientenversorgung und treibt die gemeinsame translationale und klinische Krebsforschung sowie die Ausbildung von medizinischen Fachkräften und Wissenschaftlern in der Onkologie voran. Das UCT Frankfurt-Marburg kooperiert eng mit Krankenhäusern und onkologischen Praxen, um hessenweit die bestmögliche heimatnahe Versorgung für Krebsbetroffene zu gewährleisten. Die Deutsche Krebshilfe hat das UCT Frankfurt-Marburg als eines von 14 deutschen Onkologischen Spitzenzentren ausgezeichnet. Weitere Informationen über das UCT finden Interessierte unter www.uct-frankfurt-marburg.de.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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