Der internationale Aktionstag „One Billion Rising“ findet jährlich am 14. Februar statt. Er soll ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen.
Auch 2024 hat die Stadt Marburg – gemeinsam mit dem Gymnasium Philippinum und der Tanztherapeutin Astrid Kolter – zwei Tanzaktionen organisiert, bei denen viele gemeinsam ein Zeichen gegen Diskriminierung, Ausbeutung und Gewalt setzten.
„Gewalt an Frauen ist ein Thema in allen Lebensbereichen,“ sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier, „Wir müssen daran arbeiten, Strukturen sichtbar zu machen, die diese Gewalt begünstigen. One Billion Rising macht darauf aufmerksam, dass jeden Tag in diesem Land ein Mann versucht, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu ermorden; und jeden dritten Tag gelingt es ihm.“
„One Billion Rising“ bedeutet „eine Milliarde erhebt sich“. Gemeint ist damit die Zahl aller Frauen und Mädchen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind: Laut einem Bericht der Vereinten Nationen (UN) erfährt ein Drittel der Frauen mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt aufgrund ihres Geschlechts. Gemessen an der Weltbevölkerung sind das (mehr als) eine Milliarde Frauen. Daher kommt der englische Name „One Billion Rising“ für diese Aktion.
Unter dem Motto „Rise for Freedom“ – auf Deutsch übersetzt „Erhebe dich für die Freiheit“ – tanzen immer am 14. Februar weltweit Menschen für Frieden, Freiheit und Gleichberechtigung. Im Zentrum von „One Billion Rising“ steht der gemeinsame Tanz mit einer bestimmten Schrittfolge zum Lied „Break the Chain“. Auf Deutsch heißt das „Zerbrich die Kette“.
In Kooperation zwischen dem Gymnasium Philippinum und dem städtischen Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung versammelten sich Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen vor dem Gebäude und tanzten gemeinsam die Choreographie. Einstudiert und vorgetanzt wurde sie von Schüler*innen der Oberstufe. Das Lied „Break the Chain“ sangen dazu die Schülerinnen Benita Deichmann und Ella Herrmann.
„In mehr als 200 Ländern tanzen heute Menschen gemeinsam auf der Straße, um den Berg aus Gewalt und Diskriminierung zum Einsturz zu bringen“, sagte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen. Die stellvertretende Schulleiterin Miriam David betonte: „Es ist Teil unseres Erziehungsauftrags, für Gleichberechtigung und gewaltfreien Umgang miteinander einzutreten.“ Auch Schulsprecherin Malin Andersohn appellierte: „Wir wollen ein Zeichen setzen und uns mit den Frauen auf der ganzen Welt verbinden.“
Am Nachmittag trafen sich viele Menschen am Erwin-Piscator-Haus (EPH), um ebenfalls gemeinsam zu tanzen. Angeleitet wurden sie von Astrid Kolter.
Lea Studenroth und Sängerin Ulla Keller, die auch durch die Veranstaltung führte, sangen „Break the Chain“.„Wir zeigen heute unsere Solidarität mit Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind“, sagte Dinnebier, „Wir tanzen zusammen für die Freiheit, denn gemeinsam sind wir stark.“
* pm: Stadt Marburg