Marianne Rein war „Herz und Seele“ der Sophie-von-Brabant-Schule. Nun wurde die Schulsekretärin nach mehr als 40 Jahren verabschiedet.
Viele Jahre war ihr Büro die „Schaltzentrale“ der Marburger Sophie-von-Brabant-Schule am Standort Willy-Mock-Straße: Schulsekretärin Marianne Rein wurde nun von Schulleiter Thomas Hesse verabschiedet. Er nannte sie „das Herz und die Seele der Schule“.
„Marianne Rein kann sich an jedes Gesicht, jede Geschichte aus den vielen Jahren erinnern, die sie an dieser Schule ist“, hob Schulleiter Thomas Hesse von der Sophie-von-Brabant-Schule hervor. Mit ihrer ausgeprägten Fähigkeit zur Kommunikation sei sie für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern gleichermaßen da gewesen. Stets haben sich alle zu 100 Prozent auf sie verlassen können; und auch ihre pädagogischen Fähigkeiten seien beachtlich.
Bei der Stadt Marburg beschäftigt ist Rein seit dem 1. September 1978, als sie ihre Ausbildung zur Stenosekretärin begann. Schon nach einem Jahr kam sie in das Sekretariat der Elisabethschule, wurde mit 17 Jahren „gleich ins kalte Wasser geworfen“, wie sie sich erinnert: „Ich musste 160 Abiturzeugnisse ausstellen, da die langjährige Sekretärin ausgefallen war.“
Abgeschreckt hat sie das nicht: Nach dem Ende ihrer Ausbildung arbeitete sie parallel mit jeweils einer halben Stelle an der Elisabethschule und am Gymnasium Philippinum. 1987 kam dann die Theodor-Heuss-Schule hinzu, in der sie parallel zu ihrer Tätigkeit an der Elisabethschule eingesetzt war. „Hier bin ich an den Platz gestellt worden, für den ich gemacht wurde“, erklärte Rein; und dort ist sie auch geblieben.
Ab 2012 kooperierten Theodor-Heuss-Schule und Friedrich-Ebert-Schule und wurden 2014 zur Sophie-von-Brabant-Schule. 36 Jahre lang leitete Rein das Sekretariat in der Willy-Mock-Straße. Am 1. März beginnt nun die Freistellungsphase der Altersteilzeit für sie.
Sie währt bis zum September 2025, dann folgt die Rente für eine der dienstältesten Schulsekretärinnen Marburgs. Wirklich vorstellen können sich das weder Schulleiter Thomas Hesse noch Rein selbst.
Jahrzehntelang war sie Ansprechperson für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern. Ihr Aufgabenbereich war vielfältig: Sie musste Telefonate annehmen, Termine koordinieren, Kopien anfertigen oder Schülerausweise ausstellen, stand im Austausch mit anderen Schulen und dem Staatlichen Schulamt. Kurzum sorgte sie für die Verwaltung der kompletten Schule.
Mehr als nur nebenbei war sie Anlaufstelle für Kinder und Eltern, wusste immer, was zu tun war, wenn beispielsweise ein Kind mal den Bus verpasst hatte, es ein Betreuungsproblem oder eine kleine Verletzung gab. Geholfen habe ihr dabei ihr hervorragendes Gedächtnis: „Ich kenne die Namen aller Schüler und Schülerinnen aus all den Jahren“, sagt Marianne Rein. Und auch die Familien kennt sie gut, hat häufig schon die Eltern aktueller Schüler*innen in ihrem Sekretariat betreut.
„Marianne Rein war immer offen für Neues, immer flexibel und immer absolut verlässlich“, sagte Abteilungsleiterin Andrea Baljé vom städtischen Schulservice, die bei der Verabschiedung den herausragenden Einsatz der Schulsekretärin und ihr großes Herz würdigte und ihr ein Geschenk des Magistrats überreichte. „Im September 2025 ist sie 47 Jahre für die Stadt tätig gewesen.“ Ein Geschenk übergaben auch Steffen Kloske und Matthias Ling vom Personalrat der Stadt Marburg, die ebenfalls ihren Einsatz – unter anderem auch im Personalrat – und die sehr gute Betreuung der Auszubildenden würdigten.
„Was mir am meisten Freude gemacht hat, ist die Arbeit mit den Menschen“, resümierte Rein. Wie groß die Lücke ist, die sie an der Sophie-von-Brabant-Schule hinterlässt, wurde bei der Verabschiedung deutlich. Am Abend wurde sie dann noch mit einer großen Feier überrascht, bei der die tiefe Verbindung zwischen ihr und der Schule noch einmal ganz deutlich wurde.
* pm: Stadt Marburg