Rosige Aussichten: Sepideh Abedi Farizan erhält für Flüchtlingsprojekt den DAAD-Preis

Sepideh Abedi Farizani aus Teheran erhält den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) für hervorragende akademische Leistungen und soziales Engagement ausländischer Studierender. Die Iranerin ist seit 2016 in Marburg.
Die Preisträgerin ist Doktorandin im Arbeitsbereich „Innovation –
Organisation – Netzwerke“ von Prof. Dr. Susanne Maria Weber am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität. Weber bescheinigt der Promotionsstudentin ein Dissertationsprojekt von hoher gesellschaftlicher Relevanz und hohem theoretischem und empirischem Potenzial. Abedi Farizani sei darüber hinaus in der Integration geflüchteter Menschen aktiv, realisiere englischsprachige Lehre am Institut für _Erziehungswissenschaft und engagiere sich im Rahmen des „Runden Tisches“ der Stadt Marburg für die Integration geflüchteter Menschen.
Ihr Promotionsprojekt, in dem sie über geeignete Integrationsstrategien für und mit geflüchteten Menschen forscht, habe sie hervorragend vorangetrieben. Darüber hinaus ist Abedi Farizani am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frankfurt tätig. Besonders zeichnet sie ihr Engagement im Projekt für die Integration geflüchteter Menschen aus.
„Sie kann in ihren sondierenden Studien internationaler Policy-Dokumente zeigen, dass OECD, EU, UNESCO und UNHCR den Flüchtlingsdiskurs als Krisen-
und Problemdiskurs führen und ein Ressourcen- und potenzialorientierter Diskurs hier vollkommen fehlt“, betonte die Erziehungswissenschafts-Professorin. Abedi Farizani möchte anhand der Potenzialanalyse ressourcenorientierter Ansätze im kommenden Jahr einen „Train the Trainer“-Integrationsansatz theoretisch fundieren, empirisch untersuchen und selbst weiterentwickeln. Dabei werden Ansätze aus dem Feld der Lebens- und Berufsplanung auf ihre interkulturelle Übertragbarkeit hin geprüft und damit auch erschlossen, wie geflüchtete Menschen zur Ressource für andere geflüchtete Menschen werden können.
Kürzlich hat bereits ein erster Pretest eines Workshop-Formats mit geflüchteten Menschen an der Philipps-Universität und dem Arbeitsbereich „Innovation – Organisation – Netzwerke“ stattgefunden. Dabei zeigte sich das große Potenzial einer Fähigkeitendiagnostik, die auch informell erworbene Kompetenzen für die Lebens- und Berufsplanung geflüchteter Menschen fruchtbar machen kann.
Damit zielt das Promotionsprojekt von Abedi Farizani einerseits auf die theoretische Fundierung und andererseits auf eine partizipativ angelegte empirische Forschung. Abedi Farizani leiste damit einen Beitrag zu einer ressourcenorientiert und interkulturell ansetzenden Integrationsforschung, erläuterte Weber.
Die DAAD-Auszeichnung überreichte die Universitäts-Vizepräsidentin Prof. Dr. Evelyn Korn. Der DAAD-Preis wird einmal jährlich an ausländische Studierende verliehen, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und sich durch besondere akademische Leistungen und ein bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben.
Die Preisträger werden von der jeweiligen Hochschule ausgewählt. Das Preisgeld von 1.000 Euro stiftet das Auswärtige Amt (AA).

* pm: Philipps-Universität Marburg

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