Zum 50-jährigen Jubiläum der Deutschen Jazzunion findet an ihrem Gründungsort in Marburg der „Marburger Jazzsommer“ statt. Vom 13. bis 15. Juli gibt es drei Tage lang Jazz zu hören.
von Ensembles der internationalen Jazzszene über die Gründer der Deutschen Jazzunion bis zu vielversprechenden Newcomer*innen, präsentieren die Festtage Im KFZ, der Waggonhalle, dem Erwin-Piscator-Haus, der Cavete, dem Hof der Pfarrkirche und dem TTZ alles von easy listening über Jazzrap bis zu experimentellem Jazz. Im kostenfreien Konferenzprogramm werden auf hochkarätigen Panels kulturpolitische Fragen diskutiert. Dazu gibt es Workshops, kostenfreie Konzerte, Jam Sessions und die Wanderausstellung „German Jazz“ des Jazzinstituts Darmstadt.
Veranstaltet wird der Marburger Jazzsommer vom städtischen Fachdienst Kultur in Kooperation mit der Deutschen Jazzunion, dem Jazzverband Hessen und der Jazzinitiative Marburg sowie den Kulturzentren Waggonhalle und KFZ. Am Samstag (15. Juli) ab 16 Uhr tritt in der Waggonhalle der Chor „Klaudy Days“ auf& Britta Rex singt „Circle Songs“.
Seit 2019 widmet sich der Chor der Musikschule Marburg den komplexen Harmonien und Rhythmen und dem speziellen Vokalsound der Jazz- und Popmusik. Unter der Leitung von Klaudia Hebbelmann geben rund 30 zauberhafte Stimmen zwischen höchsten Sopran- Tönen und tiefem Bass-Gebrumm und gelegentlicher Klavierbegleitung ihr Können zum Besten.
Die Sängerinnen Klaudia Hebbelmann und Britta Rex treffen sich zum ersten Mal und laden alle interessierten Singenden ein, gemeinsam mit ihnen auf eine vokale Entdeckungsreise zu gehen. Es wird spannend, einzigartig, neu und erfrischend, denn nichts ist geplant, arrangiert, alles entsteht aus dem Moment heraus. „Circlesongs“ – vokale Klanglandschaften – entstehen durch Singen im Kreis, indem Motive und Patterns übereinander geschichtet und miteinander verwoben werden.
Ab 18 Uhr folgt die „Underground Groove Society“. Die „Underground Groove Society“ ist ein Projekt vielseitig interessierter Musiker*innen, die sich dem freudigen Zelebrieren rhythmusbetonter, kreativer Musik widmen. Die Band performt seit vielen Jahren in unterschiedlichsten Besetzungen und mit verschiedenen Kollaborationen – es gab Events mit Elektro/HipHop DJ’s, mit Hiphop MC’s und mit Break-Dancern. Die aktuelle Big Formation spielt neben eigenen Stücken bearbeitete Coverversionen aus den Bereichen Soul, Funk, R&B und Downtempo in einer entspannten, sphärischen Stimmung mit fetten Beats. Um 19:15 Uhr folgen „JESK!“ und „Contemporary Jazz“.
„JESK! sind sind Andreas Jamin an der Posaune, Michael Ehret am Schlagzeug, Christian Schiller an der Gitarre und Dirk Kunz am Bass. Die Musik der Vier zeichnet sich vor allem durch Ihre grenzfreie und offene Art aus. Bei aller Gegensätzlichkeit der 4 Musiker verbindet Sie doch das wichtigste in der Musik, nämlich die Fähigkeit zu kommunizieren.
So schaffen sie es mal um mal Ihr Programm neu zu erfinden und sich damit selber und auch das Publikum zu überraschen. Stilistische Grenzen gibt es nicht, gelebt wird der Moment auf der Bühne.
Das Programm besteht aus Eigenkompositionen von Andreas Jamin (auch bekannt durch seine Mitwirkung bei Captain Overdrive und The Small Easy), Dirk Kunz (The Les Clöchards, KunztSchillert) und Christian Schiller (Kunzt Schillert), die sich der Tradition verbunden fühlen, aber in Ihrer Jugend mit der Musik der 80er und 90er Jahre aufgewachsen sind., was sich auch gelegentlich in ihren Kompositionen niederschlägt. Unterstützt werden die zwei durch ihre kongenialen Dozentenkollegen aus der Marburger Musikschule: Christian Schiller, Duo-Partner von Dirk im Projekt KunztSchillert, an der Gitarre und Michael Ehret am Schlagzeug (Barrelhouse Jazzband, Michael Sagmeister Group).
Ab 20:30 Uhr ist Captain Overdrive auf der Bühne. Die Band stellt eine brachiale, mitreißende und nicht zuletzt wunderbar melodische Mischung aus Rock, Jazz und Funk her, die jeden Saal zum Schwingen bringt. Diesmal wurde die bewährte Symbiose weiter verfeinert und noch mehr explosive Energie der Live-Performance auf dem Tonträger gespeichert. Jede Menge Power also, und dazu kommt eine Klarheit im Sound, die Maßstäbe setzt.
Den Abschluss bildet Tamara Lukasheva. Über ihre Generation hinaus gilt sie als eine der herausragenden Stimmen des deutschen Jazz. Ihre ungewöhnlich wendige, in rund 15 Jahren präzise ausgefeilte vokale Ausdruckskraft hinterlässt nicht nur beim Jazz-affinen Publikum tiefe Eindrücke. Lukashevas Musik ist eigenständig und variabel, bewegt sich im Spannungsfeld von starken Melodien, osteuropäischen Einflüssen, dynamischer Improvisation und Emphase.
* pm: Waggonhalle Kulturzentrum Marburg