„Der Gott des Gemetzels“ ist die 40. Eigenproduktion der Waggonhalle. Die Komödie von Yasmina Reza feiert am Donnerstag (18. Mai) Premiere.
Zwei Kinder prügeln sich auf dem Schulhof Stock gegen Schneidezahn. Wie gut, dass die Eltern sich treffen, um die Angelegenheit zivilisiert in einer Atmosphäre von Toleranz und gegenseitigen Verständnis zu besprechen.
So beginnt die schwarze und bitterböse Komödie von Yasmina Reza bevor dann alle Dämme brechen und sich tiefste Abgründe der menschlichen Seele auftun. Spitz formulierte Wortgefechte münden in Handgreiflichkeiten, Kunstbände werden vollgekotzt und lärmende Hamster entsorgt.
Das Stück zerlegt genüsslich die kultivierte Fassade der westlichen Wertegesellschaft, demaskiert die pseudo-harmonische Scheinwelt zweier kaputter Ehen, und am Ende thront über allem „Der Gott des Gemetzels“.
Rezas „Mutter aller Wohnzimmerschlachten“ gehört zu den meistgespielten Theaterstücken der letzten Jahrzehnte. 2011 wurde es von Roman Polanski mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly verfilmt. Nach Ansicht der Waggonhalle entstand diese Besetzung „aber nur, weil Matze Schmidt, Ellen Stork, Magdalena Kaim, Dietrich Faber und Nisse Kreysing damals nicht verfügbar waren“.
* pm: Waggonhalle Kulturzentrum