Kita-Kinder entdecken die Lahn beim Floßfahren und Keschern. Die Bürgermeisterin besuchte den „Flusskindergarten“ am Dienstag (9. Mai).
Die Lahn als Lebensraum erleben Kinder beim „Flusskindergarten“. Eine Woche lang sind Kinder von sechs Marburger Kindertagesstätten mit dem „Flusskindergarten“ in und um die Lahn unterwegs. Auf dem Programm stehen Algen, Wasserasseln, Bootsfahrt und die Entdeckung einer Lahninsel .
Bürgermeisterin Nadine Bernshausen ging an einem Tag mit auf Entdeckungstour. „Die Begeisterung der Kinder ist ansteckend“, freute sie sie sich mit Blick auf die Kinder, die die Lahn erkunden. „Mit ihrer natürlichen Neugier entdecken die Kinder spielerisch ihre Umgebung und sammeln Erfahrungen mit der Tier- und Pflanzenwelt in und um unsere Lahn.“
Bereits seit Ende der 90er Jahre findet der „Flusskindergarten“ in Marburg statt. Erneut begleiten die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern das Projekt und sorgen für die Sicherheit der Kinder.
„Dieses ehrenamtliche Engagement der Beteiligten von der DLRG und dem BUND verdient größte Wertschätzung und herzlichsten Dank“, erklärte Bernshausen. „Ohne die freiwilligen Helfer*innen wäre dieses Projekt, das den Kindern so viel Freude bereitet, nicht möglich.“
Insgesamt nehmen knapp 100 Vorschul-Kinder von sechs Kindertagesstätten aus Marburg an dem Projekt teil. Während die eine Hälfte der Kinder mit dem Floß auf der Lahn unterwegs ist, beschäftigen sich die anderen Kinder mit den Keschern am Ufer auf den Lahninseln oder bauen eine Kläranlage.
Mit Keschern waten die Kinder der Kita Goldbergstraße im seichten knöcheltiefen Wasser umher bis eine Muschel, viele Wasserasseln und ein Flusskrebs ins Netz gehen. Alle „Fundstücke“ werden in einem Sammelbecken mit Lahnwasser und Deckel zum näheren Entdecken aufgehoben, bevor sie später wieder in ihr angestammtes Zuhause entlassen werden. Jutta Riechebächer und Christiane Pfefferl vom BUND berichten den Kindern gemeinsam mit Kita-Fachkräften anhand von Vergrößerungsgläsern und Naturführern Wissenswertes über den Lebensraum der gefundenen Tiere.
Alexander Bösser, Heike Düregger, Johanna Schlösser, Michelle Wallat und Rudolf Zinser von der Marburger DLRG-Ortsgruppe steuern die Kinder und deren Erzieher*innen während dieser Woche unter den zahlreichen Brücken entlang der Sehenswürdigkeiten Marburgs bis zur Höhe des Rosenparks zu einer Insel in der Lahn. Alle Kinder-Matrosen sind mit Schwimmwesten ausgestattet und lernen vor dem Ablegen noch den Seemannsruf „Ahoi“, damit auch vorbeiziehende Menschen gebührend vom Floß aus gegrüßt werden können.
Jeden Tag lernen jeweils andere Kinder von ein bis zwei städtischen Kindertagesstätten die Lahn und die mit ihnen verbundene Tier- und Pflanzenwelt aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Ihre Erlebnisse halten die Kinder in ihrem „Forscherbuch zur Lahn“ fest, das vom BUND gestaltet wird. Damit bieten sich im Nachhinein in den Kitas weitere Gesprächsanlässe der Kinder über ihre ganz eigenen Erfahrungen.
„Nach dreijähriger Corona-Pause kann das Projekt Flusskindergarten endlich wieder starten“, freute sich Lisa Konur von der städtischen Trägerleitung im Fachdienst Kinderbetreuung der Universitätsstadt Marburg. „Die Kooperationspartner*innen und die Kitas beleben dieses Projekt durch ihre Tatkraft und ihr Engagement, das Projekt organisatorisch möglich zu machen – dass unterstützt der Fachdienst Kinderbetreuung sehr gerne.“
* pm: Stadt Marburg