1,3 Millionen Euro erhält das „Interdisziplinäre Schlafmedizinische Zentrum“. Das teilte die Philipps-Universität am Freitag (20. Oktober) mit.
In einem neuen Projekt erforscht das Marburger Schlaflabor, Wie sich chronische Lungenkrankheiten mit geringeren Medikamentendosen behandeln lassen als bisher. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben aus seiner Fördermaßnahme „Neue Therapieoptionen durch innovative Medizintechnik zur Behandlung chronischer Erkrankungen“.
„Das geplante Verfahren kombiniert Inhalation und nasale Staudruckbeatmung“, erläuterte Prof. Dr. Ulrich Köhler, der das Schlafmedizinische Zentrum leitet. Bei der Untersuchung soll der Schlaf als Therapiephase optimal genutzt werden. „Mit dem Konzept long-time/low-dose soll es künftig möglich sein, geringere Medikamentendosen über längere Zeiträume gezielt und intelligent zu applizieren“, führte der Mediziner aus.
Durch die verbesserte Erreichbarkeit der kleinen Atemwege mittels Staudruck können Medikamente sehr viel effektiver an den Ort des eigentlichen Geschehens gelangen. Dort dienen sie etwa zur Atemwegserweiterung, zur Befeuchtung der Schleimhaut, zur Verflüssigung des Schleims sowie zur gezielten Einbringung von inhalativen Antibiotika.
„In einem ersten Schritt wird das System als Langzeit-Sole-Inhalator entwickelt“, legte Köhler dar. „Perspektivisch soll die neue Darreichungsform auch für andere Wirkstoffe und Erkrankungen eingesetzt werden.“
* pm: Philipps-Universität Marburg