Das Gütesiegel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ sucht engagierte Arbeitgeber*innen. Sie können sich bis Sonntag (31. Mai) bewerben.
Die Universitätsstadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf schreiben zum vierten Mal das Gütesiegel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ aus. Es zeichnet Unternehmen, freie Träger und Organisationen aus, die sich für interkulturelle Vielfalt und gelebte Gleichberechtigung einsetzen. Die Ausschreibung läuft von Mittwoch (1. März) bis Sonntag (31. Mai).
„Das Gütesiegel bedeutet, Vielfalt wertzuschätzen und als Chance für gesellschaftliche Entwicklung zu sehen“, erklärte Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Mit dem Gütesiegel möchten wir diese Haltung stärken. Der Einsatz für Chancengerechtigkeit ist mir ein wichtiges Anliegen.“
Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow ergänzte: „Gerade in der heutigen Zeit des spürbaren Arbeitskräftemangels ist es umso wichtiger, kulturelle Offenheit deutlich zu signalisieren und ein Zeichen zu setzen.“ Zachow vertritt den Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Das Gütesiegel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ wurde in Zusammenarbeit mit der Philipps-Universität und vielen weiteren Akteur*innen in Stadt und Landkreis entwickelt. Es honoriert das Engagement von Unternehmen, freien Trägern und Organisationen in der Region, die interkulturelle Vielfalt und ein faires Miteinander in ihren Teams fördern.
Mit ihm werden Strategien und Erfolge ausgezeichnet, mit deren Einsatz Menschen mit Migrationsgeschichte als Mitarbeitende von Anfang an bewusst unterstützt werden beim Eintritt in das Unternehmen, bei der Stärkung der eigenen Ressourcen sowie bei der Weiterentwicklung der persönlichen und fachlichen Kompetenzen. Auch die Förderung ehrenamtlicher Arbeit und die Vernetzung untereinander werden mit dem Gütesiegel gewürdigt. Es soll die Erfolge in der Integration sichtbar machen und so auch andere zum Mitwirken und Weiterentwickeln anregen.
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber profitieren von ihrem Engagement auch bei der Gewinnung von Personal und Fachkräften. Durch die Steigerung der eigenen Attraktivität können sie zudem eine höhere Bindung von Mitarbeitenden erzielen.
Insgesamt wurden bereits 26 Organisationen mit dem Gütesiegel ausgezeichnet und die besten mit einem Preis gewürdigt. Zusammen mit diesen Organisationen ist ein wachsendes regionales Netzwerk interkulturell engagierter Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber entstanden, das sich regelmäßig austauscht.
„Uns hat das Gütesiegel als Preisträger in ganz unterschiedlicher Weise geholfen“, berichtete Geschäftsführer Bernd Feige von der C + P Bildung GmbH. „Wir sind uns vor allem auch selbst erst einmal unseres bereits vorhandenen Engagements und unserer Verantwortung bewusstgeworden und tragen nun noch gezielter und engagierter dazu bei, interkulturelle Vielfalt zu leben. Der jährliche Bewerbungsturnus ist für uns ein guter Ansporn.“ Sein Betrieb ist Gütesiegel-Preisträgerin des Jahres 2022 in der Kategorie „Kleine Unternehmen“.
„Wir tragen das Siegel Interkulturelle Vielfalt mit Stolz und Freude“, erklärte Pressesprecher Michael Frantz von der Sparkasse Marburg-Biedenkopf (SKMB). „Es ist uns ein Herzensanliegen, Menschen allein nach ihrem Charakter zu beurteilen, nicht nach Präferenzen oder Nationalität. Wir sind eine Sparkasse, in der die verschiedensten Menschen gemeinsam zusammenarbeiten.“
Die Sparkasse ist Gütesiegel-Preisträgerin des Jahres 2022 in der Kategorie „Große Unternehmen“. Von Mittwoch (1. März) bis Sonntag (31. Mai) können sich – unabhängig von ihrer Größe – alle Unternehmen, freien Träger und Organisationen im Landkreis Marburg-Biedenkopf bewerben.
Grundlage für die Bewerbung ist ein Fragebogen, der sechs Module umfasst. Dabei wird nach großen und mittelständischen Unternehmen sowie Kleinst- und Kleinbetrieben unterschieden. Die wichtigsten Informationen zu den Bewerbungsregularien für das Gütesiegel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ sowie den Bewerbungsbogen sind zu finden auf der städtischen Homepage unter www.marburg.de/guetesiegel.
Mehr Informationen gibt es bei Dr. Andrea Wagner vom städtischen Fachdienst Migration und Flüchtlingshilfe unter der Telefonnummer 06421/201-1096 oder per Mail an Dr.Andrea.Wagner@marburg-stadt.de. Auch der städtische Podcast „Hör mal Marburg“ widmet sich dem Thema in der Folge „Vielfalt leben an der Arbeit“. Abrufbar ist sie unter www.hoermalmarburg.de und allen gängigen Podcast-Plattformen.
* pm: Stadt Marburg