Das Regierungspräsidium hat 145 Lager- und Verkaufsstellen überprüft. Dabei haben die Sprengstoffexpertenmehr Mängel als vorher festgestellt.
Dennoch hat der Verkauf von Feuerwerk vor Silvester kein Nachspiel für mittelhessische Unternehmen. Die Sprengstoffexperten beim Regierungspräsidium (RP) Gießen waren auch 2023 vor Silvester unterwegs, um Lagerung und Verkauf von Silvesterfeuerwerk zu kontrollieren. Nun liegen die ausgewerteten Ergebnisse vor.
Insgesamt wurden 145 Lager- und Verkaufsstellen für Pyrotechnik überprüft. „Dabei sind in zwei Drittel der Betriebe Mängel festgestellt worden“, berichtete Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich am Freitag (3. Februar). Vor der Coronapandemie waren deutlich weniger Mängel vorgefunden worden.
Die meisten Mängel wurden direkt vor Ort behoben. Die häufigsten Gründe dafür waren fehlender Diebstahl- und Brandschutz sowie fehlende Unterweisung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Besonders achteten die Fachleute darauf, wie die pyrotechnischen Gegenstände gelagert und gekennzeichnet waren, wie sie im Verkaufsraum aufbewahrt sowie ob Abgabe- und Sicherheitsbestimmungen eingehalten worden sind.
„Schwerwiegende Mängel, die eine Anordnung oder sogar ein Bußgeldverfahren erfordern, haben wir glücklicherweise lediglich in einer Verkaufsstelle festgestellt“, erläuterte der RP-Sprengstoffexperte Andreas Altenheimer. In einigen Betrieben waren die vorgeschriebenen Löschmittel nicht vor Ort, oder falsch platziert, lautet eine Erkenntnis aus den Kontrollen der Experten für explosionsgefährliche Stoffe.
„Dabei ist es wichtig einen Brand schon im Entstehen zu bekämpfen“, ergänzte sein Kollege Bernhard Rudersdorf. Selbst wenn der nächste Jahreswechsel noch zeitlich in weiter Ferne liegt, will das RP Gießen auch in Zukunft bei seinen Kontrollen für sicheres Silvesterfeuerwerk immer einen Blick auf den Brandschutz haben, „denn durch die regelmäßigen Feuerwerkverkaufskontrollen zum Jahresende werden nicht nur die Kunden, sondern vor allem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebe geschützt“. Ein noch besserer Schutz – auch der Bevölkerung – vor Verletzungen und Feinstaub wäre allerdings ein vollständiges Böllerverbot.
* pm: Regierungspräsidium Gießen