„Narrative um Weiblichkeit“ sind Themen einer neuen Veranstaltungsreihe. Das Marburger Literaturforum beleuchtet darin das Frauenbild in der Literatur.
Die Veranstaltungsreihe „Narrative um Weiblichkeit, Selbstbestimmung und Mutterschaft – – ein Diskurs zwischen Literatur, Medien und Wissenschaft“ rückt Texte in den Fokus, die eines gemeinsam haben: Sie alle – ob Roman, Sachbuch oder wissenschaftliche Untersuchung – nehmen Erfahrungen von Frauen in ihren Rollen als Mutter und (Ehe)Partnerin, zugleich aber auch als Schriftstellerin und Intellektuelle in den Blick. In ihnen geht es um Fragen, die die Gestaltung von weiblichen Lebensentwürfen betreffen.
In ihnen geht es darum, wie Frauen und Männer mit den tradierten Rollenmustern in der Gesellschaft umgehen. Dabei kommen auch Themen zur Sprache, die häufig tabuisiert werden wie beispielsweise erzwungene oder selbstgewählte Kinderlosigkeit, postnatale Depressionen, Schwangerschaftsabbrüche, Geburtstraumata, Care-Arbeit oder die medizinische Versorgung von Frauen.
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und geistigen Vorbildern sowie die Folgen patriarchalischer Strukturen für die weibliche Selbstbestimmtheit und Entwicklung werden in der Reihe ebenso thematisiert wie die Rolle der Medien. Wie sehen medial inszenierte Erwartungsmuster von ,Weiblichkeit‘ aus? Wie werden sie von den Texten unterlaufen oder aktiv herausgefordert?
Jede der Veranstaltungen widmet sich einzelnen Aspekten des Themenfeldes, in ihrer Fülle aber tragen sie zu einem Bewusstsein darüber bei, welche Möglichkeiten und Handlungsräume sich auftun, wo Denkmuster oder erlernte Geschlechterrollen irritiert und aufgekündigt und stattdessen alternative Formen für die Verbindung mit anderen gefunden werden für kreatives und politisches Schaffen, für Familiensysteme und Beziehungen und die ganz eigene Individualität.
„Gemeinsam möchten wir anhand der Texte mit unseren Gästen an diesem Diskurs partizipieren“, erklärte Dr. Friederike Wißmach. Sie ist die Vorsitzende des Marburger Literaturforums.
Die ersten beiden Veranstaltungen finden im Historischen Saal des Rathauses statt. Mareike Fallwickl liest dort am Freitag (10. Februar) um 19.30 Uhr aus „Die Wut, die bleibt“. Einen Monat später liest Elina Penner am Freitag (10. März) ebenfalls um 19.30 Uhr aus „Nachtbeeren“.
Weitere Informationen finden Interessierte auf der Homepage des Marburger Literaturforums unter www.literaturforum-marburg.de. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe durch die Stadt Marburg, die Gleichstellungsbeauftragten der Philipps-Universität und die Kulturelle Aktion Marburg-Strömungen.
* pm: Marburger Literaturforum
Pingback: In Literatur: Veranstaltungsreihe zu Frauenbildern – marburg.news
Pingback: Zurück zur Selbstbestimmung: Franziska Schutzbach über die Erschöpfung der Frauen – marburg.news