Das ständige Gezerre um das UKGM nervt. Längst hätte das Land dieser unendlichen Geschichte ein Ende bereiten sollen.
Seitdem das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) im Jahr 2006 privatisiert wurde, verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen für das Personal ebenso wie die Qualität der Behandlung für die Patientinnen und Patienten immer weiter. Doch statt diesem trostlosen Trauerspiel endlich einmal ein Ende zu bereiten, schmeißt die Hessische Landesregierung den Eigentümern dreistellige Millionenbeträge hinterher, ohne dass sich dadurch nachhaltige Besserung einstellte. Für diese gigantischen Summen hätte das Land das UKGM auch zurückkaufen können.
„Gesundheit ist keine Ware.“ Dieser Slogan der Privatisierungskritiker bewahrheitet sich immer wieder. Während der Pandemie musste das UKGM zeitweilig ganze Stationen schließen und Kranke monatelang auf spätere Behandlungstermine vertrösten.
Einen der wichtigsten Weihnachtswünsche wäre wohl eine Rückübertragung des Klinikums in öffentliches Eigentum. Früher oder später muss und wird diese Rückführung erfolgen. Je eher das geschieht, desto größeren Grund haben die Menschen in Marburg zum Feiern.
Verbunden sein dürfte die Freude über diese Rückführung aber durchaus auch mit einem ganzjährigen Böllerverbot. Das würde dem Personal des Klinikums die Arbeit und der Umwelt Feinstaub ersparen. Vor Allem aber würde es Geflüchteten aus Kriegsgebieten zu Silvester eine nächtliche Retraumatisierung ersparen.
* Franz-Josef Hanke