In Krisenzeiten: Medizinerin bewahrte stillende Frauen vor Berufsverbot

Ihren 13. Frauenförderpreis verleiht die Philipps-Universität für die besondere Förderung von Frauen während der Corona-Pandemie. Die damit geehrte Medizinerin bewahrte stillende Ärztinnen vor einem Berufsverbot.
Ihren diesjährigen Frauenförderpreis verleiht die Philipps-Universität an Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic vom Fachbereich Medizin. Der Fokus der Ausschreibung lag in diesem Jahr auf der besonderen Förderung von Frauen während der Corona-Pandemie. Die Preisverleihung findet am Dienstag (18. Oktober) um 17.30 Uhr digital und im Vortragssaal der Universitätsbibliothek (UB) statt.
Den Rahmen der Verleihung bildet der Festvortrag der Präsidentin Prof. Dr. Jutta Allmendinger vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Titel des Vortrags ist „Frauen in der Krise: Zehn Lehren für die Zukunft“.
Engenhart-Cabillic erhält den Preis für ihr langjähriges Engagement für schwangere und stillende Ärztinnen. Sie kümmerte sich darum, sie während der langen Fachärztinnenausbildung vor dem Berufsverbot zu bewahren, indem ihnen alternative Tätigkeiten oder zum Beispiel nur bestimmte Operationen zugewiesen wurden.
„Das war während der Pandemie besonders wichtig, da quasi alle (Uni)-Klinika bei Schwangerschaft sofort Berufsverbot erteilten“, erklärte die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Dr. Nina Schumacher. Auch am Universitätsklinikum Marburg wurden laut Schumacher solche Verbote ausgesprochen.
Doch Engenhart-Cabillic habe weiter ihre Bemühungen aufrechterhalten. „Dadurch erhielt das Engagement nochmal besondere Relevanz“, erläuterte Schumacher.
Engenhart-Cabillic hat sich am Fachbereich Medizin stets für Gleichstellung engagiert wie etwa durch die Einwerbung der Anneliese-Pohl-Habilitations-Stipendien, die Sie gemeinsam mit der damaligen Frauenbeauftragten und jetzigen Vizepräsidentin Prof. Dr. Sabine Pankuweit erfolgreich umgesetzt hat. Damit haben beide zahlreiche Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Habilitation unterstützt.
Mit dem Frauenförderpreis der Philipps-Universität werden Mitglieder oder Angehörige der Philipps-Universität ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Förderung von Frauen im wissenschaftlichen oder nichtwissenschaftlichen Bereich engagiert haben. Seit 1998 wird die Auszeichnung alle zwei Jahre vergeben. Sie ist mit 2.500 Euro dotiert.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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