Die Philipps-Universität bietet eine bundesweit einmalige Weiterbildung. Der neue weiterbildende Masterstudiengang „Beratung im Kontext Rechtsextremismus“ startet im Wintersemester.
In dieser Form ist dieser Studiengang bundesweit einmalig. Bewerbungen sind ab Montag (2. Mai) bis Freitag (15. Juli) möglich.
Der kostenpflichtige weiterbildende Studiengang richtet sich in erster Linie an Fachkräfte der Mobilen Beratung und angrenzender Arbeitsfelder im Kontext Rechtsextremismus oder Demokratieförderung. Er bietet eine fundierte universitäre Ausbildung, die Wissenschaft und Praxis verknüpft. „Der Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität Maarburg und das dort angesiedelte „Demokratiezentrum Hessen“ wollen mit dieser universitären Weiterbildung dazu beitragen, Qualität und Professionalität im Berufsfeld der Beratung gegen Rechtsextremismus und zur Demokratieförderung zu sichern“, erklärte Tina Dürr vom Demokratiezentrum.
Trotz der hohen fachlichen Anforderungen in diesem Berufsfeld gibt es bislang kein umfassendes Ausbildungsangebot. Das Demokratiezentrum Hessen unternimmt seit Jahren kontinuierlich Anstrengungen für eine fachgerechte Fortbildung der Fachkräfte und bietet entsprechende Module an.
Mit dem Erstarken antidemokratischer Haltungen und eines autoritären, teils gewaltbereiten Nationalismus rückt die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Rechtsextremismus und für Demokratieförderung immer mehr in den Blick. Das Ziel der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus ist, Menschen und Institutionen zu befähigen, sich adäquat gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus sowie weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit einzusetzen – in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld oder ihren Institutionen.
Auch Ereignisse in Hessen zeigen in jüngster Zeit, wie dringlich der Bedarf an professioneller Beratung im Kontext Rechtsextremismus und zur Demokratiestärkung ist: Der Mord an Regierungspräsident Walter Lübcke, das rassistische Attentat in Hanau oder die Drohbriefe des sogenannten NSU 2.0 verdeutlichen den Handlungsbedarf.
Der Studiengang richtet sich an Fachkräfte aus der Mobilen Beratung, an Beraterinnen und Berater aus der Betroffenenberatung, der Ausstiegs-/Distanzierungsarbeit und der Demokratiebildung sowie aus angrenzenden Arbeitsfeldern, etwa in der sozialen Arbeit oder der politischen Bildung. Zugangsvoraussetzungen sind der Abschluss eines Bachelorstudiums in den Erziehungs- oder Gesellschaftswissenschaften sowie eine mindestens einjährige einschlägige Berufspraxis.
Der Studiengang ist für maximal 20 Personen konzipiert. Die Bewerbungsphase beginnt am 2. Mai 2022 und endet am 15. Juli 2022. Die Zulassung erfolgt in der Reihenfolge der Bewerbungen, sofern die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sind.
Das Demokratiezentrum Hessen berät gerne individuell zu den Inhalten des Studiums sowie zu Fragen der Zulassung und der Finanzierung oder Reduzierung der Studiengebühren. Ein Newsletter informiert regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen zum Studiengang. Weitere Informationen zum Studiengang und zur Bewerbung gibt es auf www.uni-marburg.de/de/fb21/studium/studiengaenge/m-a-beratung-im-kontext-rechtsextremismus.
* pm: Philipps-Universität Marburg