Denken an Ukraine: Kreis richtet „Task Force“ ein

Der Kreis bringt weitere Hilfsmaßnamen für Flüchtlinge aus der Ukraine auf den Weg. Eine „Task Force“ in der Kreisverwaltung kümmert sich um anstehende Fragen.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf befindet sich in enger Abstimmung mit den Städten und Kommunen, um Fragen der Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine und zu weiteren Hilfsangeboten zu klären. Zudem hat der Kreis eine „Task Force“ Ukraine im Fachbereich Integration und Arbeit gebildet.
Zusätzlicher Wohnraum mit bis zu 200 Plätzen, die kurzfristig belegt werden können, wurde bereits akquiriert. Gleichzeitig erfasst der Kreis weitere Angebote für Wohnraum und sucht Dolmetschende für Ukrainisch.
„Die Situation ist im Moment sehr dynamisch; und für einige Fragen suchen wir mit Hochdruck Lösungen“, erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. „Unklar ist im Moment, wie viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine nach Deutschland, nach Hessen und in den Landkreis Marburg-Biedenkopf kommen werden. Besonnenheit und überlegtes Handeln sind daher die obersten Gebote. Neben rein formalen und rechtlichen Gesichtspunkten müssen zudem auch ganz praktische Fragen geklärt werden von Dolmetschenden bis hin zum Infektionsschutz und der Gesundheitsvorsorge vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.“
Neben der Abstimmung mit den Kommunen stehe der Landkreis daher auch in Kontakt zum Land Hessen, um möglichst schnell eine Klärung offener Fragen herbeizuführen. Wie bei den Herausforderungen 2014 /15 wolle sich der Landkreis auf die damals unter dem „Modell Marburg-Biedenkopf“ bekannt gewordene Unterbringungsstrategie setzen.
„Deswegen setzen wir wieder auf die Leitsätze Kooperation statt Konfrontation und Normalität statt Notquartier“, sagte Zachow. „Das heißt, wir werden nach Kräften versuchen, Notquartiere und große Gemeinschaftsunterkünfte zu vermeiden und so viele Menschen wie möglich in Wohnungen unterzubringen. Daher bin ich den Städten und Gemeinden sehr dankbar, dass diese uns ihrerseits bei der Suche nach Unterkunftsmöglichkeiten in den Kommunen unterstützen.“
Er dankte auch den vielen privaten Initiativen und den ehrenamtlich Engagierten, die tatkräftig an verschiedenen Stellen anpacken. Zur Unterstützung gehört auch eine Wohnungsbörse, die durch den Kreis koordiniert wird. Dort können Interessierte Wohnraum im Landkreis Marburg-Biedenkopf, den sie Menschen zur Verfügung stellen möchten, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, über die E-Mail-Adresse wohnraum-ukraine@marburg-biedenkopf.de anbieten.
Dafür hat der Kreis zudem eine Telefon-Hotline eingerichtet, die unter der Nummer 06421/405-7272 erreichbar ist. Die Hotline ist werktags von 8 Uhr bis 18 Uhr, sowie am Wochenende von 10 Uhr bis 20 Uhr erreichbar. Auf der Website des Kreises unter www.marburg-biedenkopf.de wird zudem kurzfristig noch ein entsprechendes Formular zum Ausfüllen hinterlegt werden.
Für Fragen zum Spendenaufruf des Kreises in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sowie zu Fragen im Zusammenhang mit Sachspenden hat das Rote Kreuz eine Info-Hotline eingerichtet. Sie ist unter den Telefonnummern 06421/96260 sowie 0641/400060 erreichbar. Die Hotline ist von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 8 Uhr bis 19 Uhr und freitags von 8 Uhr bis 17 Uhr besetzt.
Unterstützungsbereitschaft hat auch das kreisweite „EFI-Netzwerk“ der Flüchtlingsinitiativen gezeigt. Dieses – seit 2015 bestehende – Netzwerk von ehrenamtlichen Flüchtlingsinitiativen steht auch als Ansprechpartner zur Verfügung, wenn sich Menschen ehrenamtlich engagieren möchten. Wer hier sein Engagement vor Ort einbringen will, kann sich an die Koordinierungsstelle der Flüchtlingsinitiativen wenden:
Die Koordinierungsstelle der Flüchtlingsinitiativen im Kreis ist erreichbar über Nurgül Santur unter der Telefonnummer 06421/9854-60, per Fax an 06421/9854-99 und per E-Mail an Koordinierungsstelle@integral-online.de. Der Kreis weist auch darauf hin, dass die Impfpunkte des Landkreises weiterhin geöffnet sind. Menschen aus der Ukraine können dort auch ohne Krankenkassenkarte geimpft werden.
Gebraucht werde jetzt auch Dolmetscherinnen und Dolmetschern, die den geflüchteten Menschen bei Bedarf Hilfestellung beim Überwinden sprachlicher Barrieren leisten können. Interessierte mit ukrainischen Sprachkenntnissen können sich als Dolmetscherinnen und Dolmetscher über die E-Mail-Adresse bewerbung-dolma@marburg-biedenkopf.de melden.
Der Kreis macht auch nochmals deutlich, dass in der aktuellen Situation Geldspendenden das beste Instrument der Hilfe sei. So könne zentral und organisiert genau das beschafft werden, was vor Ort dringend gebraucht wird. Deshalb der Kreis gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz eine Spendenaktion auf den Weg gebracht, um medizinische Hilfsgüter zu beschaffen und auf koordinierten Wegen in die Ukraine zu bringen.
Spenden nimmt der DRK-Kreisverband Marburg-Gießen auf seinem Spendenkonto unter dem Stichwort „Nothilfe Ukraine“ an. Auch online kann über die Website des DRK unter www.drk-mittelhessen.de/spenden gespendet werden.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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