Einen erheblich alkoholisierten Mann sperrte die Polizei in die Ausnüchterungszelle. Zuvor hatte er vom Balkon seiner Wohnung aus mit einer Schreckschusswaffe geschossen.
Nach ersten Hinweisen zielte er dabei auf – im Vorgarten spielende – Kinder. Ein Kind erlitt im Verlauf des Geschehens auf durch noch nicht feststehende Umstände ein kleine Rötung am Arm.
Am Samstag (5. Februar) kurz nach 17 Uhr meldeten Anwohner und Angehörige, dass ein Mann von einem Balkon aus mehrfach geschossen und dabei in Richtung der im Vorgarten spielenden Kinder gezielt hatte. Durch die Befragungen und Ermittlungen identifizierte die Polizei den mutmaßlichen Schützen als Anwohner einer Wohnung in einem höher gelegenen Stockwerk eines Hauses an der Chemnitzer Straße. Nach entsprechender Aufforderung der Polizei verließ der 34 Jahre alte Mann seine Wohnung und ließ sich widerstandslos festnehmen.
Sein Alkotest zeigte 1,98 Promille an, sodass die Polizei über die Staatsanwaltschaft und das Amtsgericht eine Blutprobe veranlasste. Das Gericht ordnete zudem die Ingewahrsamnahme bis zur Ausnüchterung an.
Bei einer Wohnungsdurchsuchung stellte die Polizei eine Schreckschusswaffe mit etwa 100 Schuss Signal- und Knallmunition sicher. Darüber hinaus fand sie eine Vielzahl leerer – also verschossener – Patronenhülsen.
Weder in dem Vorgarten noch in der unbeschädigten Kleidung der Kinder fand die Polizei Projektile. Die Ermittlungen, ob und in welcher Weise der 34-jährige Schütze tatsächlich Projektile mit der Schreckschusswaffe verschossen hat, dauerten am Montag (7. Januar) noch an. Die Polizei war mit zahlreichen Streifen bis gegen 19.20 Uhr am Einsatzort.
* pm: Polizei Marburg