Für den „Jürgen-Markus-Preis“ sucht das Kuratorium nach würdigen Preisträger*innen. Sie sollen Barrieren abbauen und Teilhabe fördern.
Ab sofort können wieder Bewerbungen für den „Jürgen- Markus-Preis: Marburg barrierefrei“ eingereicht werden. Die Stadt Marburg würdigt damit Engagement für Menschen mit Behinderung. Das Preisgeld liegt bei 20.000 Euro.
„Für Menschen mit Behinderung ist es wichtig, dass Barrieren beseitigt werden, damit sie selbstbestimmt handeln und leben können“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Mit dem Jürgen-Markus-Preis: Marburg barrierefrei würdigen wir Initiativen, die Inklusion ermöglichen.“
Bis Mittwoch (13. April) können sich Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Gewerbetreibende aus Marburg bewerben, die sich für eine Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung in der Stadt einsetzen. So hat es auch der Namensgeber Jürgen Markus Zeit seines Lebens getan. Er hat mit seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit und seinem Wirken die Behindertenpolitik geprägt.
Der Preis wird seit 2012 verliehen. Daher feiert er in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen.
Prämiert werden Maßnahmen, Initiativen und Projekte in der Universitätsstadt Marburg, die zu drei Zielen beitragen: Das ist erstens der Abbau von Barrieren in Straßen und Häusern, zweitens der freie Zugang zu sozialem Leben und Kultur sowie drittens die Teilhabe und Inklusion von Menschen mit und ohne Behinderungen in allen Bereichen.
Der Preis soll beispielhaftes und engagiertes Wirken belohnen und anerkennen, die Durchführung von Vorhaben finanziell unterstützen, zu neuen Ideen anregen, Kreativität fördern und dieses Wirken öffentlich bekannt machen. So soll auch das Bewusstsein für Barrierefreiheit und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der breiten Bevölkerung geschärft werden.
Die Bewerbungen für den Jürgen-Markus-Preis werden von einem Kuratorium gesichtet und eingehend geprüft. Kriterien sind dabei unter anderem, wie neu, kreativ und innovativ das Projekt ist und wie der Inklusionsgedanke verwirklicht wird.
Dabei können auch mehrere Bewerbungen ausgewählt werden, die sich das Preisgeld teilen. Der Preis kann sowohl für bereits umgesetzte Projekte vergeben werden, als auch für bisher nur geplante. Das Kuratorium möchte besonders Vertreter*innen aus Wirtschaft, Industrie und Handel ermutigen, sich ebenfalls zu bewerben und in ihren Bereichen kreativ Barrierefreiheit und Inklusion weiterzuentwickeln.
Der Preis wurde bereits an zahlreiche verschiedene Projekte verliehen. Ehrungen gab es etwa für einen barrierefreien Angelsteg, ein inklusives Hotel, ein Fahrrad mit Elektroantrieb für die Mitnahme eines Rollstuhls oder Erste-Hilfe-Kurse für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung. Auch „Companion2Go“ wurde ausgezeichnet – eine Plattform im Internet, die Menschen mit und ohne Behinderungen mit gleichen Interessen zusammenbringt, um gemeinsam zu Veranstaltungen zu fahren und voneinander zu profitieren.
Zuletzt wurde der Jürgen-Markus-Preis 2018 vergeben, da 2020 zu wenige Bewerbungen eingegangen sind. Einer der beiden Preisträger des Jürgen-Markus-Preises im Jahr 2018 waren die „Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte“ mit ihrem Projekt „Kunstmuseum Marburg – neu inklusiv erleben“.
Ziel war es, das Museum auch erlebbar zu machen für blinde und sehbehinderte Menschen auf der einen Seite und kognitiv beeinträchtigte Menschen auf der anderen Seite. Dazu wurden zum Beispiel Audioguides erstellt, die auch von Gästen gut nutzbar sind, die der deutschen Sprache nur eingeschränkt mächtig sind.
Das Formular für die Bewerbung kann unter www.marburg.de/juergen-markus-preis heruntergeladen werden. Es ist auch bei der Behindertenhilfe der Stadt in der Friedrichstraße 36 abholbar bei Kerstin Hühnlein, die auch unter 06421/201-1525 erreichbar ist.
Die Bewerbungen für den Preis können dort als Kurzdarstellung der Maßnahme, Initiative oder des Projekts mit maximal fünf DIN–Seiten als Word-Datei bis Mittwoch (13. April) eingereicht werden. Die Preisverleihung ist für Freitag (16. September) um 15 Uhr im Historischen Saal des Rathauses geplant.
* pm: Stadt Marburg