Der Marburger Kamerapreis 2022 geht an Claire Mathon. Die Bild-Kunst-Kameragespräche sollen im Mai 2022 stattfinden.
Die französische Kamerafrau Claire Mathon erhält den mit 5.000 Euro dotierten Marburger Kamerapreis 2022. Ihre Wahl begründet die Jury mit Lob und Ermutigung: „So spektakulär wie Claire Mathon ist selten eine Kameraperson in das Bewusstsein einer breiten filminteressierten Öffentlichkeit getreten [….]. Wir verleihen ihr den Marburger Kamerapreis daher zum einen für das exzellente und überaus eindrucksvolle Werk der letzten fünfzehn Jahre, zum anderen aber auch als Ermutigung dafür, diesem von ihr so souverän beschrittenen Weg künftig ebenso entschlossen weiter zu folgen.“
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies betonte: „Der Marburger Kamerapreis ist in seiner Art eine einzigartige Kulturauszeichnung mit einem ganz besonderen Fokus. Denn der Preis konzentriert sich auf das, was Film ausmacht, nämlich auf die Bilder und die Bildgestaltung. Licht, Farben, Blickwinkel und vieles mehr gilt es bei dieser Kunst zu beachten.“
Während der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträgerin erklärte Spies: „Dies passt ganz wunderbar in unsere Stadt Marburg, da auch wir uns den Dingen aus verschiedenen Blickwinkeln widmen und so Vielfalt und Innovation voranbringen“, ergänzte der Kulturdezernent.
Die Entscheidung für Claire Mathonist einstimmig gefallen. Mathon machte 1998 ihren Abschluss an der renommierten Filmhochschule École Nationale Supérieure Louis-Lumière. Sie arbeitete anschließend als Kameraassistentin und dann als Kamerafrau für zahlreiche Dokumentar-, Kurz- und Spielfilme.
Im Jahr 2000 debütierte sie mit dem Kurzfilm „CHRISTMAS EVE“ unter der Regie von Arnault Lab. Motiviert durch ihre Vorbilder wie den französischen Kameramann Eric Gautier, ging sie als Kamerafrau früh ihre eigenen Wege. So entstand 2004 der Dokumentarfilm „MÉTAMORPHOSES D’UNE VILLE“ in der Regie von Philippe Chapuis sowie 2006 der Spielfilm „HOREZON“ unter der Regie von Pascale Bodet.
Mit dem Film „L’INCONNUE DU LAC“ (DER FREMDE AM SEE) unter der Regie von Alain Guiraudie wurde Mathon 2013 für den französischen César nominiert. Darauf folgten weitere Nominierungen – unter anderem bei der nationalen Filmauszeichnung Prix Lumières fu¨r die Filme „LE DERNIER COUP DE MARTEAU“ mit Regisseur Alix Delaporte, „MON ROI“ unter der Regie von Maïwenn Le Besco und im gleichen Jahr „LES DEUX AMIS“ (ZWEI FREUNDE“ in der Regie von Louis Garrel.
Im Jahr 2019 wurde sie von der Los Angeles Film Critics Association für die Filme ATLANTIQUE unter der Regie von Mati Diop und „PORTRAIT DE LA JEUNE FILLE EN FEU“ (PORTRÄT EINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN) unter der Regie von Céline Sciamma ausgezeichnet. Für letzteren erhielt sie 2020 auch den César. Als bisheriger Höhepunkt von MathonsKarriere erhielt sie im September 2021 den Preis für die beste Kinematografie auf dem Internationalen Filmfestival von San Sebastián für den Film „ENQUÊTE SUR UN SCANDALE D’ÉTAT“ (UndERCOVER) in derRegie von Thierry de Peretti.
Der von Mathon gedrehte Film „SPENCER“ unter der Regie von Pablo Larraín mit Kristen Stewart in der Hauptrolle startet am Donnerstag (13. Januar) in den deutschen Kinos. Dabei handelt es sich um eine Darstellung des Lebens von Lady Diana Spencer.
Die Philipps-Universität und die Universitätsstadt Marburg vergeben den von Prof. Dr. Malte Hagener, Dr. Martin Jehle und dem Fachdienst Kultur geleiteten und organisierten Marburger Kamerapreis zum 21. Mal. Claire Mathon nimmt den Preis am Samstag (7. Mai) entgegen. Vom 5. bis 7. Mai 2022 finden die 23. Bild-Kunst Kameragespräche rund um die Preisvergabe in den Filmkunsttheatern im Capitol Marburg statt.
* pm: Stadt Marburg