Polizei Marbburg: Herbstliche Aktion gegen Wohnungseinbruch

Die Polizei geht gegen wohnungseinbruch vor. Das berichtete Polizeisprecher Martin Ahlich am Freitag (19. November).
„Jeder Wohnungseinbruch ist einer zu viel, denn die Verletzung des intimsten, persönlichen Bereichs führt bei manchen Betroffenen zu deutlich mehr als nur einem rein materiellen Schaden“, stellte der Marburger Polizeichef Frank Göbel fest. „Manchmal ist die Unsicherheit nach einer solchen Tat so groß, dass man sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr wohl und sicher fühlt und daher umzieht. Wegen dieser Folgen hat die Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls bei der Polizei nach wie vor einen hohen Stellenwert.“
Auch wenn sich die Zahlen im Landkreis Marburg-Biedenkopf, auf einem recht niedrigen Niveau bewegen, werde die Polizei weiterhin alles tun, um Einbrüche zu verhindern, versprach der Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf. Im Jahr 2020 registrierte die Polizei 124, im Jahr zuvor 102 und in den letzten 10Jahren durchschnittlich rund 170 Wohnungseinbrüche.
Wie jedes Jahr in der „dunklen Jahreszeit“ intensiviert die Hessische Polizei ihre Maßnahmen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls. Neben den offenen Kontrollen mit dem Ziel, Reiserouten zu entdecken und reisende Täter zu verunsichern, zählen mobile Kontrollen durch Zivilstreifen, ein verstärkter Einsatz des Präventionsmobils des Landeskriminalamts und eine begleitende Medien- und Öffentlichkeitsarbeit zum Maßnahmenpaket. Ein weiterer Ansatz sind die zielgerichteten Ermittlungen gegen örtliche und überörtliche Täter oder Tätergruppen durch eigens eingerichtete Fachkommissariate.
Für die Kontrollen nutzt die Polizei modernste Technik wie eine Software, die Prognosen zu mutmaßlichen nächsten Einbruchszielen erstellt. Diese Software erkennt aus polizeilichen Datenbeständen bestimmte Verhaltensmuster und leitet daraus räumliche und zeitliche Hotspots möglicher künftiger Tatorte ab.
Zur umfassenden Präventionsarbeit tragen zudem die Kriminalpolizeilichen Berater der Polizei bei. Nicht zuletzt dank der Beratung der Sicherheitsexperten steigt die Zahl der gescheiterten Einbrüche seit Jahren stetig.
Einen Beitrag für mehr Sicherheit leisten weiterhin Präventionsprojekte wie „Wachsamer Nachbar“ unter www.k-einbruch.de oder auch die seit 2017 existente Förderung für Sicherheitstechnik durch die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das gesamte Maßnahmenpaket zeigt scheinbar Wirkung, denn in den letzten Jahren kam es zu einem kontinuierlichen Rückgang von Einbrüchen, zu vermehrt gescheiterten Taten und zu einer Steigerung der Aufklärungsquote.
Am Donnerstag (18. November) waren nicht nur die Beamten an den stationären Kontrollstellen im Einsatz, sondern zusätzlich durchstreiften – wie auch bereits an vorangegangenen Einsatztagen am Mittwoch (10. November) und Montag (15. November) – mehrere Zivilstreifen Wohngebiete.
Den Zivilstreifen gelang am Mittwoch (10. November) nach einer Observation, die sich von Marburg bis Herborn hinzog, die Festnahme von drei Männern nach einem Ladendiebstahl. Die Männer hatten zum wiederholten Mal Tabakwaren gestohlen. Die Ermittler stellten 64 Packungen sicher. Gegen die Männer besteht der Verdacht des Bandendiebstahls.
Am Donnerstag (18. November) gingen die Zivilfahnder dann einer Meldung zu möglichen Betrügern oder Trickdieben nach. Drei Männer versuchten am Tannenberg scheinbar unter einem Vorwand, in Wohnungen zu gelangen. Die Polizei konnte in diesem Fall die Männer stellen, die Personalien feststellen und überprüfen und nach den Ermittlungen einen strafbaren Hintergrund in diesen Fällen ausschließen.
Bei den Kontrollen am 10.,15. und 18. November überprüften die Fahnder insgesamt 134 Personen in 107 Autos und 27 Lastwagen. Zwar ergaben sich bei den stationären Kontrollen am Donnerstag keine Hinweise auf reisende Täter von Einbruchsdiebstählen, jedoch deckten die Kontrollen etliche Verkehrsdelikte auf.
Ein Autofahrer stand unter dem Einfluss berauschender Mittel. Ein anderer Autofahrer fuhr, ohne einen gültigen Führerschein zu besitzen. Darüber hinaus ahndete die Polizei fünf Verkehrsordnungswidrigkeiten wie Verstöße gegen die Gurtpflicht sowie einen Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz durch einen Altmetallsammler und einen Verstoß gegen die Lenk- und Ruhezeiten durch einen Lastwagenfahrer.
„Auch wenn die Kontrollen am Donnerstag nicht zu Festnahmen potentieller Einbrecher führte, gilt auch weiterhin, es den potentiellen Einbrechern so schwer wie möglich zu machen“, erklärte der Marburger Polizeichef. „Wir werden unser Engagement zur Bekämpfung des Einbruchs nicht einstellen.“
Die Kriminalpolizeilichen Berater informieren individuell, produktneutral und unabhängig. Interessierte erreichen die Kriminalberater der Polizei Mittelhessen per Mail unter beratungsstelle.ppmh@polizei.hessen.de oder telefonisch über die zuständige Polizeidienststelle. Weitere Hinweise zum Einbruchsschutz stehen im Internet unter www.polizei.hessen.de, unter www.polizei-beratung.de oder www.k-einbruch.de.

* pm: Polizei Marburg

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