Sören bartol erhält erneut das Direktmandat. Mit 36,9 Prozent der abgegebenen Erststimmen zieht er in den Bundestag ein.
Bereits seit 2002 vertritt Bartol den Wahlkreis 171 im Deutschen Bundestag. Auch bei der Bundestagswahl am Sonntag (26. September) konnte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende mit 51.628 wieder die meisten Erststimmen im Wahlkreis Marburg-Biedenkopf auf sich vereinigen. Sein Erfolgt entspricht dem bundesweiten Trend seiner Partei sowohl bei der Wahl zum 20. Deutschen Bundestag als auch bei der Wahl des Abgeordnetenhauses in Berlin und der Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern.
Mit 26,1 Prozent der Erststimmen erreichte Dr. Stefan Heck von der CDU den zweiten Platz. Dahinter folgt Stephanie Theiss von den Grünen mit 13,4 Prozent der Erststimmen. Den vierten Platz der Direktkandidaturen im Wahlkreis 171 belegt Julian Schmidt von der AfD) mit 12.590 Stimmen und 9 Prozent vor Niklas Hannott von der FDP mit 6,7 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis 171.
Auch bei den Zweitstimmen wurde die SPD im Wahlkreis 171 mit 42.097 Stimmen und 30 Prozent stärkste Partei. Die CDU kam mit 31.040 Stimmen im Wahlkreis Marburg-Biedenkopf auf 22,1 Prozent. Die Grünen erhielten 22.347 Zweitstimmen und damit 15,9 Prozent.
Den vierten Platz belebt die FDP mit 14.806 Stimmen und 10,6 Prozent vor der AfD mit 12.541 Stimmen und 8,9 Prozent. Die Linke kam mit 8.089 Stimmen im Wahlkreis Marburg-Biedenkopf immerhin noch auf 5,8 Prozent und schnitt damit besser ab als auf Bundesebene.
Auch dort kommt die SPD mit 25,7 Prozent der abgegebenen Zweitstimmen und 206 Mandaten auf den ersten Platz. Mit 24,7 Prozent und 196 Abgeordneten liegt die CDU/CSU deutlich dahinter und fährt das schlechtesteErgebnis ihrer Geschichte bei einer Bundestagswahl ein. Mit 14,8 Prozent konnten Die Grünen deutlich zulegen auf 118 Sitze, das selbstgesteckte Ziel einer Kanzlerschaft jedoch nicht erreichen.
11,5 Prozent und 92 Mandate sind ein klarer Wahlerfolg für die FDP. Die AfD hingegen verringert ihren Stimmanteil auf 10,3 Prozent der Zweitstimmen und erreicht 83 Sitze.
Trotz nur 4,9 Prozent der Zweitstimmen zieht Die Linke mit 39 Abgeordneten in den 20. Deutschen Bundestag ein, weil sie drei Direktmandate in Berlin und Leipzig erringen konnte. Als ethnische Minderheit der Dänen und Friesen wird auch der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) mit einem Sitz im Bundestag vertreten sein.
Das sture Beharren des CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet, zusammen mit Grünen und FDP eine sogenannte „Zukunftskoalition“ bilden zu wollen, zeugt von erheblichem Realitätsverlust. Die Beteiligung der FDP an der künftigen Bundesregierung dürfte zwar für viele bürgerrechtliche Fragestellungen vorteilhaft sein, beim absolut dringlichen Klimaschutz ob ihres neoliberalen Marktradikalismus aber durchaus problematisch werden. In jedem Fall werden Bürgerinnen und Bürger die neue Bundesregierung konstruktiv-kritisch begleiten müssen, um den im Wahlergebnis ausgedrückten politischen Klimawandel auch praktisch durchzusetzen.
Der erfreuliche Ausgang des Volksbegehrens „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ in Berlin zeigt, dass neben dem Klimawandel auch drängende soziale Probleme einer konsequenten Lösung bedürfen. Dem Land und den Menschen in Deutschland ist nur zu wünschen, dass alle Parteien ihre Pflicht zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft ernst nehmen. Eingehendere Betrachtungen des Wahlergebnisses hat das Marburger SPD-Mitglied Jens Bertrams auf seinem Blog zum Abschluss einer kleinen Kommentarserie zum Wahltag veröffentlicht.
* Franz-Josef Hanke